Für alle Agenturen aber gilt: Seit November 2015 hat sich die Stimmung etwas eingetrübt, die bisherige Euphorie ist verflogen. So gaben 16 Prozent der Befragten an, sie rechneten für 2016 mit einem Umsatzrückgang. Im Herbst 2015 waren es nur 5 Prozent. Auch die Zahl der Agenturen, die ein Wachstum prognostizieren, ist von 84 auf 62 Prozent gesunken.

Die eingetrübte Stimmung deckt sich auch mit den Entwicklungen der für die Agenturen wichtigsten Branchen. So rechnet man in der Automobilindustrie mit einer geringeren Produktion und mit einem insgesamt rückläufigen Geschäft. Auch beim Handel sind die Prognosen wenig optimistsich.

Wie kräftig die Agenturen 2016 wachsen wollen, dazu gibt es in diesem Jahr erstmals keine Prognose. Dieser Wert wurde nicht abgefragt. Auch gibt es keine Aussage zur Renditenentwicklung im Vorjahr. Der Grund: Der Verband wollte es den Mitgliedern möglichst einfach machen, an der Umfrage teilzunehmen. Die Angaben der Rendite aber zählt zu den Zahlen, die erfahrungsgemäß ungern gemeldet werden. Daher der Verzicht darauf. Doch das Kalkül des GWA ging nicht auf. Nur 69 von 103 Mitgliedern machten beim Frühjahrsmonitor mit. Noch etwas weniger als im Jahr zuvor.

Im europäischen Vergleich stehen die deutschen Agenturen nach wie vor gut da. Allerdings nähern sich die Werte mehr und mehr an, ergibt der Business Confidence Index, bei dem monatlich etwa 13.5000 Unternehmen befragt werden.   


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.