
Retail-Studie:
Aldi hängt in der Preiswahrnehmung alle ab
Nach welchen Kriterien bewerten Kunden die Händler? Eine Dunnhumby-Studie kürt Aldi zum Sieger in der Preiswahrnehmung. Edeka und Rewe bieten das beste Einkaufserlebnis.

Foto: Dunnhumby
Wenn Kunden das Gefühl haben, dass der Geldbetrag auf dem Kassenzettel und der Wert der Produkte im Einkaufswagen in einem möglichst günstigen Verhältnis stehen, sind sie zufriedener und kaufen häufiger bei dem Anbieter ein. Das ergibt eine repräsentative Studie von Dunnhumby, einem Anbieter im Bereich Customer Data Science.
Konsumenten sind demnach oftmals Schnäppchenjäger, legen aber auch Wert auf eine hohe Qualität der Produkte und sehen bei den einzelnen deutschen Händlern klare Stärken und Schwächen: Aldi Nord und Aldi Süd erreichten laut der Studie die beste Bewertung im Bereich Preiswahrnehmung, gefolgt von Lidl.
Nach Ansicht der Kunden bieten Edeka und Rewe das beste Einkaufserlebnis, während die SB-Warenhäuser Famila, Globus und Metro für ihre Sortimente hoch bewertet werden.
Was mit der Preiswahrnehmung zusammenhängt
"Unsere Studie unterstreicht die Bedeutung der Preiswahrnehmung für deutsche Händler. Sie korreliert klar mit der Kundenzufriedenheit und der Zahl der Ladenbesuche", so Marc Fischli, Chief Client Officer bei Dunnhumby.
Dabei hängt die Preiswahrnehmung nicht nur vom tatsächlichen Preis und der Zahl der Sonderangebote ab. Insgesamt seien sieben Kriterien entscheidend: Preis, Sonderangebote, Sortiment, Eigenmarken, Einkaufserfahrung, Kommunikation und Personalisierung.
"Wenn diese Kriterien stimmen, entsteht eine positive Preiswahrnehmung – und sie ist wichtiger als der Preis selbst. Nur wenn Händler verstehen, was für ihre Kunden am wichtigsten ist, können sie ein Angebot erstellen, das das richtige Gleichgewicht zwischen dem bezahlten Preis und dem wahrgenommenen Wert herstellt", sagt Fischli.
Kriterien bei der Händlerwahl
Bei der Wahl des Einkaufsorts weichen die Erwartungen der Konsumenten ab – je nachdem, ob es sich um einen Discounter, einen klassischen Supermarkt oder ein SB-Warenhaus handelt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch überall am wichtigsten (Discounter: 93 Prozent, Supermarkt: 89 Prozent, SB-Warenhaus: 90 Prozent).
Bei Discountern sind darüber hinausgehende Kriterien der Preis (86 Prozent) und ein möglichst breites Angebot an preiswerten Eigenmarken (85 Prozent). Bei Supermärkten kommt es hingegen vor allem auf die Qualität der Produkte (85 Prozent) und eine umfangreiche Palette an hochwertigen Produkten (82 Prozent) an.
Bei SB-Warenhäusern sind gute Parkmöglichkeiten (82 Prozent) und die Qualität der Produkte (80 Prozent) für Konsumenten am wichtigsten.
In diesen Bereichen haben die Einzelhändler in den Augen der Kunden am besten abgeschnitten:
- Aldi Nord: Kommunikation
- Aldi Süd: Preis
- Edeka: Einkaufserlebnis
- Famila: Sortiment
- Globus: Sortiment
- Kaufland: Sortiment
- Lidl: Kommunikation
- Metro: Sortiment
- Netto: Treueprogramm
- Norma: Preis
- Penny: Treueprogramm
- Real: Treueprogramm
- Rewe: Einkaufserlebnis
Methodik
Die Studie und deren Methodologie wurden von Dunnhumby entwickelt und umgesetzt. Die Antworten wurden in einer Online-Befragung, an der 3000 deutsche Konsumenten teilnahmen, durch das unabhängige Marktforschungsunternehmen Toluna ermittelt. Befragt wurden Kunden von insgesamt 13 Händlern: Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Famila, Globus, Kaufland, Lidl, Metro, Netto, Norma, Penny, Real und Rewe. Die Befragung fand im Juni und Juli 2018 statt.