
Aldi wehrt sich gegen Marken-Satire
Aldi wehrt sich gegen die Persiflage eines Handzettels, mit der eine christliche Organisation aus Münster die Einkaufspolitik des Discount-Riesen anprangert.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen, stehen die Bedingungen bei den Zulieferfirmen von Aldi Nords Non-Food-Artikeln unter Beschuss. Dieses Mal in Form eines Satire-Flyers einer christlichen Organisation aus Münster, gegen die Aldi nun juristisch vorgeht.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) verbreitet eine Persiflage eines Aldi-Prospektes, in dem sie die Einkaufspolitik des Discounters scharf kritisiert. So fördere das Unternehmen "durch seine Billigpreis-Politik Ausbeutung in Produktionsländern im globalen Süden, etwa in Form von Hungerlöhnen“.
Aldi Nord in Essen wehrt sich gegen die Verfälschung des Handzettels und wirft der Initiative Verletzungen seiner Markenrechte vor. Wie es heißt, soll der Discount-Riese bereits juristische Schritte gegen die Münsteraner Organisation eingeleitet haben. CIR jedoch will an der Markensatire festhalten und ruft im Internet zum Protest gegen Aldi auf (http://www.ci-romero.de/).
Die Bedingungen bei Aldis Zulieferfirmen in den Billiglohnländern stehen damit innerhalb weniger Wochen zum zweiten Mal in der Kritik. Das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene hatte kürzlich eine Studie zum Thema Arbeitsbedingungen in den Billiglohnländern veröffentlicht. Demnach tragen selbst auferlegte Ethikprogramme der Firmen kaum dazu bei, die Missstände zu beseitigen. Am schlechtesten seien die Bedingungen bei den Aldi-Zulieferen, sagte die Autorin der Studie der "Süddeutschen Zeitung“.