
Allianz startet rundum erneuerten Auftritt
Nach Ergo lässt es jetzt auch die Allianz menscheln: Kunden und ihre persönlichen Probleme stehen im Mittelpunkt des neuen Allianz-Auftritts. W&V zeigt den ersten Image-Spot.
Wer die Verantwortlichen bei der Allianz über den neuen Werbeauftritt und seinen Entstehungsprozess reden hört, der versteht am ehesten, wie viel sich für den Versicherungskonzern in der Kommunikation gerade ändert. "Wir wollen den Menschen und das Leben in den Mittelpunkt stellen und nicht mehr ausschließlich auf Produktkommunikation setzen“, sagt Christian Deuringer, als Vice President Group Market Management bei Allianz SE verantwortlich für den gesamten ab sofort vereinheitlichten internationalen Auftritt. Das berichtet der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe.
Für den in München ansässigen Versicherungskonzern ein großer Schritt. Statt drei bis vier Kampagnen, die quartalsweise wechseln und die immer ein Produkt kommuniziert haben, laufen ab sofort Imagespots das ganze Jahr. Und im Fokus steht nicht mehr der Abverkauf einer bestimmten Versicherung. Sondern einzelne, reale Geschichten von Allianzkunden.
Gemeinsam mit den Kundenberatern vor Ort hat sich die neue Agentur Grey auf die Suche nach Fällen und Schicksalen gemacht. Herausgekommen sind 17 Filme über 17 Personen. Zu sehen sind die von Lars Büchel und Isa Prahl gedrehten 60- und 90-Sekünder im Internet auf der eigens gestalteten Kampagnenseite. Acht der Filme wurden für den TV-Flight aufbereitet, ein Spot kommt im Kino zum Einsatz. Im Frühling sollen weitere Filme ergänzend zum bisherigen Material gedreht werden und zum Einsatz kommen. Bei der Produktion der Geschichten arbeiten Agentur und Allianz ohne Drehbuch sondern verlassen sich ganz auf die Stärke der Geschichte, die die einzelnen Kunden erzählen. "Durch die vielen verschiedenen Spots werden wir relevanter, weil wir die einzelnen Zielgruppen direkter ansprechen können“, sagt Deuringer. So läuft die Geschichte eines Hobbyfußballers und seiner Krankengeschichte beispielsweise im Umfeld von Sportsendungen.
"Durch die schnellen Produktionsmöglichkeiten sind wir auch in der Lage auf aktuelle Ereignisse reagieren können“, sagt Manfred Boschatzke, Leiter Werbung und Sponsoring bei der Allianz Deutschland. So ist zum Hochwasser in Sachsen ein Team im Sommer spontan in das Problemgebiet gereist und hat einen Spot mit einem betroffenen aber allianzversicherten Cafébesitzer gedreht.
Seit Grey den Pitch um die Allianz gewonnen und den Etat von BBDO übernommen hat, hat das Network ein Büro in München aufgemacht. Neben dem Office in der bayerischen Landeshauptstadt kümmert sich Atletico in Berlin und Grey London um den Etat. Während die Strategie aus London kommt, zeichnet die Grey-Agentur Atletico für die Kampagne in Deutschland verantwortlich.
Mehr dazu im aktuellen "Kontakter", EVT. 18. Oktober.