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Amazon Prime lockt mit Gratis-Pilotfolgen
Um noch mehr Kunden von seinem selbst produzierten Serienangebot zu überzeugen, verschenkt Amazon nun Folgen via Youtube und Facebook.

Foto: Amazon Prime
Es ist ein bewährtes Konzept und wird auf der Straße "anfixen" genannt: Kostenlose Proben für potenziellen Kunden, damit die auf den Geschmack kommen. Damit heizt Amazon Prime nun der Konkurrenz auf dem Subscribed-Video-on-Demand-Markt (SVoD) ein. Um noch mehr Kunden von seinem selbst produzierten Serienangebot zu überzeugen, verschenkt Amazon Auftaktfolgen via Youtube und Facebook. In voller Länge. Amazon Video hat auf Facebook rund 325.000 Abonnenten, 33,6 Millionen Abrufe bei Youtube (US-Kanal).
Zu den Serien-Ködern, die Amazon auslegt, gehören die hochgelobten Produktionen "The Man in the High Castle", "Mozart in the Jungle", "Bosch", "Transparent" und sechs weitere.
Zahlen zu den Zuschauern gibt Amazon ebenso wie Wettbewerber Netflix nicht heraus. Quoten interessieren nicht wirklich - das Angebot muss so komponiert sein, dass möglichst viele Menschen Leckerbissen finden, ein Abo abschließen - und behalten. Dazu eignen sich die Eigenproduktionen, die stets mit Vorschusslorbeeren starten und für ein gutes Image der VoD-Anbieter sorgen, natürlich hervorragend. Zumal die Pilotfolgen meist aufwendig und mit größeren Budgets als die restlichen Folgen umgesetzt werden.
Wenn Amazons Strategie aufgeht, dass Amuse-Gueules den Zuschauern Appetit auf mehr machen, dürfen sich Netflix, Maxdome und Sky was überlegen: Amazon Prime ist - nicht zuletzt aufgrund der weiteren Vergünstigungen für Kunden des Onlinehandelsriesen - schon jetzt in Deutschland am größten (32 Prozent Marktanteil). Netflix aber wächst massiv. Und liegt auf dem wichtigsten Markt, den USA, klar vorn (14% Amazon vs. 72% Netflix).
Vorerst ist das Lockangebot von Amazon allerdings in Deutschland nicht abrufbar. Die Youtube-Videos von Amazon Video US werden hier nicht abgespielt, auf dem deutschen Kanal gar nicht angeboten.