
Amazon bringt Kindle nach Deutschland
Das Warten ist vorbei: Ab 19. Oktober bietet Amazon seinen E-Reader Kindle auch in Deutschland an. In mehr als 100 Ländern will der Internethändler das Gerät nun auf den Markt bringen.
Der deutsche E-Reader-Markt gerät in Bewegung: Amazon bietet sein Kindle nun auch außerhalb der USA an. Deutsche Kunden sollen ihr Gerät laut der Nachrichtenagentur "dpa" ab dem 19. Oktober erhalten, also direkt nach der Frankfurter Buchmesse. "Kindle kann nun auch in Deutschland und in über 100 Ländern in aller Welt gekauft werden", sagte Amazon-Chef Jeff Bezos gegenüber der "dpa".
Ab sofort können internationale Kunden das Gerät zum Preis von 259 US-Dollar vorbestellen. Partner AT&T kümmert sich in den jeweiligen Ländern um Roaming-Partner, damit der E-Reader digitale Bücher über das Mobilfunknetz herunterladen kann. Zunächst stehen allerdings nur englischsprachige Titel zur Verfügung.
Momentan ist laut "dpa" nur die digitale Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für das Kindle auf Deutsch verfügbar. "Unsere Vision ist es aber, irgendwann jedes Buch in jeder Sprache liefern zu können", so Bezos gegenüber der Nachrichtenagentur.
Sony, das für seinen E-Reader in Deutschland mit der Otto-Tochter Libri.de kooperiert, erhält damit ernstzunehmende Konkurrenz. Noch hält sich das Umsatzvolumen mit E-Books in Grenzen. Der neue Roman von Dan Brown, The Lost Symbol, habe sich bei Amazon jedoch besser verkauft als die Hardcover-Ausgabe.
Damit gerät der deutsche E-Book-Markt vielleicht tatsächlich in Schwung. Einer Umfrage von PricewaterhouseCoopers nach sind die digitalen Lesegeräte für die meisten Deutschen noch ein Buch mit sieben Siegeln. Zwar habe knapp jeder vierte bereits von E-Books oder E-Readern gehört, nur jeder zwölfte wisse aber, was sich hinter den Begriffen Kindle oder Sony Reader verberge. Ein eigenes Gerät besitzen laut der Beratungsgesellschaft erst sieben Prozent der Teilnehmer an der repräsentativen Umfrage. Weitere 20 Prozent denken über eine Anschaffung nach.
Die Zahlungsbereitschaft hält sich den Ergebnissen nach jedoch in Grenzen: 68 Prozent würden höchstens 200 Euro für ein digitales Lesegerät ausgeben wollen. Was die digitalen Bücher selbst betrifft, würden knapp drei Viertel nicht mehr für digitale als für gedruckte Ausgaben zahlen wollen.