
Amazons Musikdownload kurz vor dem Start
iTunes, Musicload und Co bekommen neue Konkurrenz: Bis Ostern will Amazon seinen Musikdownloaddienst MP3 in Deutschland starten.
iTunes, Musicload und Co bekommen neue Konkurrenz: Bis Ostern will Amazon seinen Musikdownloaddienst MP3 in Deutschland starten. Das schreibt die "Financial Times Deutschland". Informierte Kreise hätten zudem weiter berichtet, dass auch Nokia einen Deutschlandstart vorbereitet. Der Handy-Musik-Abodienst Comes with Music solle noch vor dem Sommer starten.
Durch Amazons starke Marktstellung bei Verkäufen von CD-Musik und die große Kundendatenbank traue die Branche Amazon einen starken Einstand zu, heißt es. Getreu dem Namen bietet Amazon seine Titel ohne Kopierschutz im MP3-Format an.
Vertreter der Major Labels begrüßen gegenüber der "FTD" den MP3-Start. "Ich erwarte, dass der Einstieg den digitalen Markt beflügeln wird", sagt Universal Music Group Deutschland-Chef Frank Briegmann gegenüber dem Blatt.
Mit Nokias Abodienst würde auch der Wettbewerb auf dem Markt für Handy-Musik weiter steigen. T-Mobile und Vodafone bereiteten schon neue Angebote vor, um sich gegen "Comes with Music" zu rüsten. Dazu passt die Entwicklung, dass Vodafone inzwischen mit Sony Music Entertainment, Universal Music Group und Emi Music neue Vereinbarungen geschlossen hat. Diese erlauben dem Mobilfunkkonzern, Titel der drei großen Label als MP3 ohne Kopierschutz anzubieten.
Laut "FTD" denken die Mobilfunkhersteller über Modelle nach, beispielsweise Handys mit Musik-Aboangeboten oder mit zu Beginn kostenfreien Musikdownloads anzubieten.
Das Interesse von Unternehmen, digitale Musikangebote, sei es allgemein oder für Handys, weiter auszubauen, erklärt sich durch die Marktentwicklung. Um 34 Prozent sind laut dem Bundesverband Musikindustrie die Umsätze mit Musikdownloads 2008 gestiegen. Haupttreiber des Anstiegs waren nach den Verbandsdaten gerade Bundles, also gebündelte Angebote. Um 50 Prozent hätten diese zugelegt. Der weitgehende Verzicht auf Kopierschutz sei, so Stefan Michalk, Geschäftsführer des Bundesverbandes, ein weiterer Schritt, das digitale Angebot noch attraktiver zu machen.
Die Einnahmen aus dem Verkauf von Musikprodukten insgesamt seien in Deutschland moderat um 4,7 Prozent auf 1,575 Milliarden Euro zurückgegangen. Der deutsche Markt habe sich damit besser als der Rest der Welt entwickelt.