
BVDA-Herbsttagung:
Anzeigenblätter: Verlässliche Größe mit Pushwirkung
Der digitale Wandel war das Thema bei der Herbsttagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA). Ein neues Siegel soll zudem die Qualität in der Zustellung zertifizieren.

Foto: BVDA
Digitalisierung spielt auch bein den Anzeigenblättern eine Rolle. "Entscheidend ist, dass die lokalen Wochenblätter für ihr Publikum relevant bleiben und weiter ganz nah bei ihren Lesern sind“, eröffnete BVDA-Präsident Alexander Lenders die Herbsttagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) in München. Mit über 300 Anzeigenblattverlegern, Experten und Multiplikatoren vermeldete der BVDA eine Rekordbeteiligung der zweitägigen Veranstaltung am 20. und 21. Oktober.
Noch ist die Branche printfokussiert. BVDA-Präsident Lenders bezeichnete zwar die Positionierung der Anzeigenblätter im digitalen Zeitalter als „die große Herausforderung. Dennoch sei das gedruckte Anzeigenblatt „nach wie vor unser Kerngeschäft“. Unter Verweis auf eine aktuelle AWA-Analyse, die den Mitgliedern an die Hand gegeben wurde, sagte Lenders: „Anzeigenblätter bleiben eine verlässliche Größe mit Pushwirkung, die nachweislich auf den Abverkauf einzahlt.“
Relevanz stellte ebenfalls der Medienwissenschaftler Michael Haller von der Universität Leipzig/Hamburg Media School in den Mittelpunkt seines Vortrags. Auch die jungen Menschen als die Zielgruppe der Anzeigenblätter von morgen hätten durchaus ein Interesse an Themen, die ihre unmittelbare Umgebung beträfen. Darüber hinaus nehme gerade im urbanen Raum die Lust am Lesen unter Teenagern wieder zu. Voraussetzung sei aber, dass die Lektüre Spaß mache und passgenaue Inhalte liefere.
Auch Trendforscher Peter Wippermann beleuchtete das künftige Medienverhalten und sprach davon, dass „unter der Oberfläche des Digitalen die Sehnsucht nach kleinen Welten“ wachse. Genau da lägen die Stärken der Anzeigenblätter. Klemens Skibicki, Professor für Economics, Marketing und Marktforschung, appellierte daran, dass Anzeigenblätter ihre regionale Stärke in das digital vernetzte Zeitalter übertragen müssten.
Wie das von der Druckindustrie begleitet werden kann und welche Möglichkeiten insbesondere in der personalisierten Ansprache es bereits gibt, skizzierte Matthias Tietz, Vizepräsident des Bundesverbands Druck und Medien, während Frank Lasogga, Professor für Marketing und Marktforschung an der Hochschule Fresenius in Köln, einen Versuch unternahm, die schwer zu greifende Generation Y zu beschreiben und daraus Gestaltungsspielräume für mittelständische Unternehmen abzuleiten.
Im Mittelpunkt der Tagung stand auch die Logistik zur Optimierung der Zustellung. Dabei stellte der Verband die neue Optik seines Qualitätssiegels vor. Statt dem bisherigen Zustellsiegel GDZ „Geprüfte Direktzustellung“ bescheinigt jetzt das erweiterte GPZ „Geprüfte Prospektzustellung“ die Qualität in der Zustellung: Neben den direktverteilten Prospekten können nun auch Anzeigenblätter und die darin enthaltenen Beilagen gemessen und zertifiziert werden.