
App-Streit: Döpfner für Kompromiss mit ARD und ZDF
Bewegtbild kostenlos, Text kostenpflichtig. Mit dieser Formel für Apps von ARD und ZDF will Springer-CEO Mathias Döpfner Friede in den Zwist zwischen Verlegern und öffentlich-rechtliche Sender bringen.
Nach der Klage deutscher Zeitungsverleger gegen die "Tagesschau"-App der ARD und den Zank um andere digitale Angebote hat Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner einen Kompromiss vorgeschlagen. Bewegtbilder und Audiobeiträge sollten ARD und ZDF uneingeschränkt und kostenlos online verbreiten dürfen. Zusatzangebote mit Text, wie sie etwa auch die Printmedien ins Netz stellen, sollten die Sender dagegen nur kostenpflichtig zu marktüblichen Preisen anbieten dürfen, sagt Döpfner nun auf der Medienwoche der Internationalen Funkausstellung (IFA) am Montag in Berlin. Damit macht auch Döpfner einen Kompromiss, denn er hat noch vor einigen Wochen gefordert, die öffentlich-rechtlichen Anwendungen sollten komplett kostenpflichtig werden.
Mit dem Kompromissvorschlag würde eine klare Trennlinie zwischen den bereits durch die Gebühren bezahlten TV- und Hörfunkinhalten sowie zusätzlichen Textbeiträgen gezogen, so Döpfner. Mit einer solchen klaren Regelung könnte die "friedvolle Koexistenz" von Privaten und Öffentlich-Rechtlichen im Internet auf Dauer gesichert werden, sagt der Vorstandsvorsitzende des Medienhauses Axel Springer ("Bild", "Die Welt").
Die deutschen Zeitungsverleger haben im Juni eine Wettbewerbsklage gegen die kostenlose "Tagesschau"-App der ARD eingereicht. Diese sei zu textlastig und mache den Verlagen somit zu sehr Konkurrenz, argumentieren sie. Aktuell begrüßen die Verleger die neu gestartete App der ZDF-Mediathek, die auf bewegte Bilder reduziert ist.