TechTäglich:
Apple Studio Display: Irrster Monitor der Welt
Heute in TechTäglich: Lange haben Apple-Fanboys und -girls auf ein bezahlbareres Display gewartet. Jetzt ist der Bildschirm da – und neben coolen Features gibt es manch verrückte Ungereimtheit bei dem Gerät.
5499 Euro verlangt Apple für sein Pro Display XDR mit Standardglas, für die Version mit Nanotexturglas werden sogar 6499 Euro fällig. Jahrelang hat Apple seine Nutzer auf ein neues preiswerteres Standalone-Display warten lassen. Jetzt ist das Studio Display da. Und von ersten Testern im Detail beurteilt worden.
Günstig ist es mit 1749 Euro (Standardglas) bzw. 1999 Euro (Nanotexturglas) auch nicht, aber bezahlbarer als das Pro Display XDR. Auch die Ausstattung beeindruckt eigentlich. Die Eckpunkte: 27-Zoll-5K-Display mit 12-MP-Ultraweitwinkelkamera, Soundsystem mit sechs Lautsprechern und Spatial Audio-Unterstützung, Mikrofone in Studioqualität, drei USB-C-Anschlüsse und ein neigungs- und höhenverstellbarer Ständer, letzterer gegen Aufpreis.
W&V erklärt, warum das Studio Display trotzdem der irrste Monitor der Welt ist. Apple verbaut Dinge, die man gar nicht braucht. Und lässt Optionen raus, die man sich gewünscht hätte. Eine kleine Minuspunkte-Liste der ersten Tester:
- OLED-Bildschirm: fehlt
- HDR/Pro Motion: fehlt
- WiFi: fehlt
- Bluetooth: fehlt
- Die Standfüße: rutschig
Die Tester fanden auch heraus, dass Apple beim Studio Display die gleichen Komponenten wie bei der iPad-9-Generation verbaut. Inklusive A13-Chip vom iPhone. So könnte auf dem Bildschirm auch Fernsehen in Form von Apple TV laufen. Apps lassen sich aber nicht installieren…
Die verbaute 12-MP-Kamera: bisher schwammig, wenngleich Apple ein Update verspricht. Immerhin. Allerdings fragen sich Nerds: Warum bietet die Kamera zu diesem Preis nicht gleich ein perfektes Bild? Hat das kein Vorabtester in Cupertino bemerkt? Etwas gaga. Nicht nur dieser Fact...
Auf dem Display läuft iOS 15.4, obwohl es kein Smartphone ist. Seltsam! Und die 64 GB Speicher, die integriert sind? Der Monitor selbst benötigt nur zwei GB. The Verge ironisch: "Braucht das Studio Display 64 GB Speicherplatz? Offensichtlich nicht. Aber es ist möglich, dass es für Apple billiger war, einen seiner meistproduzierten Chipsatz-SKUs für den A13 wiederzuverwenden, anstatt ein brandneues Modell mit weniger Speicher speziell für das Studio Display zu entwickeln."
Auch die Optik ist so gar nicht Apple-like, befanden die Tester der Macworld: "Die Ränder könnten dünner sein, der Standfuß könnte dünner sein, das Kabelmanagement könnte eleganter sein. Abgesehen von dem Logo auf der Rückseite gibt es nichts, was nach Apple schreit." Deren Gesamturteil: "Das Studio Display von Apple ist ein faszinierendes Gerät mit vielen Frustrationen."
Da wundert es dann auch nicht, wenn statt eines günstigen Standard-Stromkabels von Apple ein eigener Stecker verwendet wird. Dieser ist schwerer austauschbar und kann nicht so einfach vom Kunden selbst repariert werden. Durch das Stecker-Design ist es außerdem aufwändiger, das Kabel zu entfernen. Das Spezial-Werkzeug zum Entfernen des Kabels vom Display liegt nur in Apples Reparaturwerkstätten.
Insider munkeln, dass der Konzern wegen der Größe des Displays kein Standard-Kabel verwenden wollte. Einfach austauschbare Kabel müssen zertifiziert werden. Um sich diesen Weg zu sparen, habe der Konzern das Kabel einfach "fester" verbaut.
Einfach alles irre an diesem Display, Apple!
Das sind die weiteren Themen in TechTäglich am 24. März 2022:
Spy Buster: Ukraine-App verhindert russische Spionage
Neu bei Alexa: Mit Spider-Man sprechen