Nach Anschlagsversuch auf Synagoge:
Auch Joko & Klaas ändern ihr Programm
Keine Lust auf Heiterkeit: Nicht nur die ProSieben-Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf schmeißen ihre aktuellen Programme um, sondern auch ARD, ZDF und RTL: Sogar Fußball muss warten nach den Schüssen in Halle.
Nach den tödlichen Schüssen in Halle/Saale ändern TV-Sender am Mittwochabend ihr Programm und zeigen Sondersendungen. Das Erste strahlt nach eigenen Angaben um 20.15 Uhr einen 30 Minuten langen "Brennpunkt" aus. Das ZDF zeigt bereits um 19.20 Uhr ein ZDFspezial, zudem wird das "heute journal" vorgezogen auf 21.55 Uhr, wie der Sender mitteilte.
RTL strahlt um 20.15 Uhr eine Sondersendung mit dem Titel "RTL Aktuell Spezial - Anschlag in Halle" aus. Die Übertragung des Fußball-Länderspiels Deutschland gegen Argentinien beginnt zehn Minuten später, wie der Privatsender mitteilte.
Die ProSieben-Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf teilten über ein Video auf Twitter mit, dass sie auf ihre 15-Minuten-Live-Sendezeit um 20.15 Uhr, die sie am Vortag in einer Show gegen ProSieben gewonnen hatten, verzichten werden und begründeten das mit dem Angriff von Halle. "Wir haben eine ganze Menge vorbereitet und werden das aber heute nicht nutzen, denn heute wird es keine 15 Minuten geben", sagte Joko. Klaas ergänzte: "Da hat heute etwas stattgefunden, was uns zumindest das Gefühl nimmt, heute Abend um Viertel nach acht groß inszenierten Blödsinn aufzuführen. Vielleicht geht's euch da genauso. Irgendwie ist nicht der richtige Tag dafür."
"Was wir wissen, ist, dass das, was passiert ist, schlimm genug ist, uns das Gefühl zu geben, dass heute nicht der richtige Tag ist für diese 15 Minuten", sagte Klaas. "Das heißt, wir verzichten darauf. Wir hoffen auf euer Verständnis." Er und Joko würden "noch jede Menge Gelegenheit haben, diese Ideen umzusetzen", sagte der Comedian.
Beim Angriff am Mittwoch Nachmittag hatte der Täter zwei Menschen erschossen. Außerdem soll der Täter selbstgebastelte Sprengsätze vor der Synagoge abgelegt und versucht haben, in das jüdische Gotteshaus zu gelangen.
dpa