
Projekt Artemis:
Audi will "Leuchtturm"-Modell entwickeln
Und zwar schnell: Für die beschleunigte Entwicklung neuer "Leuchtturm"-Modelle hat der neue Audi-Chef das Projekt "Artemis" ins Leben gerufen. Geleitet wird das Team von einem Ex-Formel-1-Chefentwickler.

Foto: Audi
Der neue Audi-Chef Markus Duesmann ist daneben auch Volkswagen-Vorstand für Forschung und Entwicklung: Die Elektro-Offensive mit 75 geplanten E-Modellen bis 2029 bindet im Konzern derzeit sämtliche Kapazitäten.
Für Audi stellte sich da die Frage, wie sich zusätzliche Leuchtturm-Modelle realisieren lassen, ohne die Leistbarkeit bestehender Projekte zu gefährden. Das brachte Duesmann auf die Idee von "Artemis". Um die angeschlagene Marke aus Ingolstadt wieder auf Spur zu bringen, schafft er dort jetzt eine agile Einheit zur beschleunigten Fahrzeugentwicklung. Nicht irgendein Auto soll dort entwickelt werden, sondern das künftige Vorzeigemodell.
Hitzinger war der jüngste Chefentwickler in der Formel 1
Geführt wird das Team von Alex Hitzinger. Der kommt aus dem Motorsport. Er startete seine Autokarriere als Entwicklungsingenieur bei Toyota Motorsport. Bei Ford/Cosworth wurde er der jüngste Chefentwickler in der Formel 1. Bei Porsche baute er das Motorsport-Team auf, das von 2015 bis 2017 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Langstrecken-WM gewann. Nach drei Jahren bei Apple im Silicon Valley, wo er die Produktentwicklung für autonome Fahrzeuge aufbaute, kehrte Hitzinger 2019 zu VW zurück. Seitdem war er Markenvorstand für Technische Entwicklung bei VW Nutzfahrzeuge. Und als Senior Vice President im Konzern für das Thema Autonomes Fahren zuständig.
Blaupause für schnellen und agilen Entwicklungsprozess
Hitzinger kann mit seinem Team von Ingolstadt aus auch auf Ressourcen und Technologien des Konzerns zurückgreifen. "Artemis" soll zur Blaupause für einen schnellen und agilen Entwicklungsprozess im Konzern werden, so Duesmann. Hitzinger berichtet vom 1. Juni an direkt an ihn.
Im Fokus stehen neue Technologien rund um das elektrische, hoch-automatisierte Fahren. Der erste Auftrag ist ein hocheffizientes Elektroauto, das 2024 auf die Straße kommen soll.