
Aust wird bei Spiegel TV entmachtet
"Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust verliert seinen Geschäftsführerposten bei Spiegel TV. Der 61-Jährige wird mit der neu geschaffenen Position des "Herausgebers" abgefunden.
"Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust verliert seinen Geschäftsführerposten bei Spiegel TV. Der 61-Jährige wird mit der neu geschaffenen Position des "Herausgebers" abgefunden. Aust bleibe für die Sendungen "Spiegel TV Magazin" und "Spiegel TV Reportage" verantwortlich, teilte das Hamburger Verlagshaus mit. Außerdem werde er die Geschäftsführung "in redaktionellen Fragen beraten".
Die Führungsspitze von Spiegel TV besteht künftig aus den drei Geschäftsführern Fried von Bismarck (zugleich "Spiegel"-Verlagsleiter), Dirk Pommer und Fernseh-Chefredakteur Cassian von Salomon. Vor allem Bismarck hatte sich zuletzt dafür stark gemacht, Spiegel TV in mehrere Einheiten aufzuspalten und für neue Partner zu öffnen - Pläne, mit denen Aust sich offenbar nicht anfreunden wollte. Der Konflikt war im Juni öffentlich eskaliert, als Bismarck den Chefredakteur via W&V-Interview ins Gebet nahm: Aust müsse sich "damit abfinden, dass er ein Unternehmen, das er bis letztes Jahr quasi alleine geführt hat, nun von anderen Leuten mitgeführt wird." Der "Spiegel"-Chef hatte die TV-Tochter Ende der 80er Jahre aufgebaut und fungierte seit 1995 als Geschäftsführer.