
Dokyo überarbeitet Onlinespots :
Axe-Spots: Zu nackt für die Schweiz
Die Kontrollinstanzen bei Youtube in der Schweiz sind offenbar ein bisschen zugeknöpfter als anderswo: Nur dort muss die Hamburger Agentur Dokyo nun Axe-Spots anpassen.

Foto: Axe/Dokyo
„Finden Sie auch, dass der Original-Spot zu freizügig ist und nicht auf einer offenen Plattform gezeigt werden sollte?”
Zu freizügig: Der aktuelle Axe-Werbespot zum Bodyspray "Leder & Cookies" wurde in der Schweiz blockiert. Die YouTube-Verantwortlichen in unserem Nachbarland spielten das Werbemittel nicht mehr aus, wenn mit einer Schweizer IP-Adresse zugegriffen wurde. Und forderten nun den Absender auf, den Spot zu überarbeiten, weil er zu nackt sei.
Die Werbung stammt von der Hamburger Agentur Dokyo. Den Spot gibt es im Fernsehen und auf YouTube seit Oktober, eingesetzt wird er rund um die Welt - nur eben nicht mehr in der Schweizer YouTube-Welt. Dort lief der "Leder & Cookies"-Film von Mitte Februar bis Anfang März.
Beim Thema Nacktheit müssen Plattformbetreiber natürlich streng sein, gerade jetzt, wo sich die öffentliche Debatte um Daten- und Jugendschutz und die Grenzen im Netz dreht. Allerdings: Bereits im Original ist der Spot verpixelt - es gibt eigentlich nichts zu sehen. Oder?
So ist der Spot bei uns zu sehen:
Die Kreativagentur Dokyo jedenfalls kann den Wunsch von YouTube Schweiz nicht nachvollziehen - zumal aus keinem anderen Land Beschwerden kamen. Der Vorwurf der Nacktheit hat Dokyo überrascht.
Executive CD Gerrit Asmus: "Letztlich war es aber eine Überraschung, die uns viel Spaß gemacht hat. Wann bekommt man schon mal die Möglichkeit, einen bereits zensierten Film noch einmal zu entschärfen? Wir wollten eine humorvolle Antwort geben." Die Ansage vom Kunden: kein neues Werbemtitel, sondern eine schnelle, kreative Lösung.
Dokyo wäre nicht Dokyo - und nicht die Leadagentur eines internationalen Kunden, der als frech und kreativ bekannt ist -, wenn sie nicht eine kreative Lösung aus dem Hut zaubern würde.
Asmus: "Verpixelt ist der Film ja schon, der klassische schwarze Balken war uns zu langweilig … Auf dem Papier gab es sehr viele lustige Ideen. Wir haben uns dann gemeinsam mit dem Kunden für vier Versionen entschieden, die sofort umgesetzt werden konnten, damit wir schnellstmöglich wieder online gehen können."
Und die setzen unter anderem auf zeitgemäße Kommunikationselemente: etwa Katzen und Emojis.
Clever: Dokyo und Axe verlinken wir in den neuen Versionen auf den Originalspot. "Dann kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Und so soll es ja auch so sein", sagt Kreativchef Asmus.
Wie Sie das sehen, können Sie uns in der Abstimmung mitteilen.