
Axel Springer gibt Regionalzeitungen an SHZ ab
Die Berliner Axel Springer AG trennt sich von weiterem Tafelsilber an seiner Regionalpresse in Norddeutschland. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) übernimmt alle Anteile an den "Elmshorner Nachrichten" und stockt zusätzlich seine Beteiligung am "Pinneberger Tageblatt“ auf.
Die Berliner Axel Springer AG trennt sich von weiterem Tafelsilber an seiner Regionalpresse in Norddeutschland. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) übernimmt von Springer alle Anteile an den "Elmshorner Nachrichten“ und stockt zusätzlich seine Beteiligung am "Pinneberger Tageblatt“ auf 100 Prozent auf.
Dies bestätigt Asghar Azmayesh, Sprecher der SHZ-Geschäftsführung, gegenüber W&V Online. Der SHZ war bereits mit 55 Prozent Mehrheitsgesellschafter am A. Beig-Verlag, zu dem neben dem Pinneberger Tageblatt unter anderem das Quickborner Tageblatt sowie das Scheenefelder Tageblatt gehören. An A. Beig ist Axel Springer mit knapp 24 Prozent beteiligt, die restliche Anteile gehören den "Kieler Nachrichten".
Damit baut der Berliner Springer-Konzern bereits nach wenigen Wochen seine Regionalzeitungsportfolio weiter um. Erst im Februar hatte der Printkonzern Minderheitsbeteiligungen an der Leipziger Volkszeitung, den "Lübecker Nachrichten", den "Kieler Nachrichten" sowie den Anteil an der norddeutschen Verlagsholding Hanseatische Verlagsbeteiligung für rund 310 Millionen Euro abgegeben. Käufer der Beteiligungen ist die Madsack-Gruppe in Hannover.
Mit dem jetzigen Deal trennt sich Springer erstmals mit den "Elmshorner Nachrichten" auch von einer Mehrheits-beteiligung. Unklar ist derzeit, wie viel Geld der Verkauf Springer in die Kasse spült. Der Konzern konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2008 vor allem dank des Verkaufs der 12-prozentigen Beteiligungen am Münchener Fernsehsender Pro Sieben Sat 1 seinen Konzernjahresüberschuss auf ein neues Rekordniveau von mehr als 570 Millionen Euro ausbauen.
Strategisch macht der Verkauf der Regionaltitel aus Sicht des Springer-Konzerns Sinn. "Mit den Transaktionen im Regionalzeitungsbereich konzentriert sich die Axel Springer AG noch konsequenter auf Investitionen in ihre eigenen Zeitungen, den multimedialen Ausbau ihrer Marken sowie Akquisitionen neuer Online-Wachstumsgeschäfte", betont der Berliner Printkonzern. Die Beteiligung an den "Harburger Anzeigen und Nachrichten" sowie der "Bergedorfer Zeitung" stehen hingegen nicht zur Disposition. Sie sollen aufgrund ihrer "Bedeutung für die Aktivitäten des Unternehmens im Kernraum Hamburg" beim Konzern verbleiben, heißt es weiter.
Mit dem Zukauf baut hingegen der SHZ mit Sitz in Flensburg seine Position auf dem norddeutschen Pressemarkt weiter aus. Das Verlagshaus besitzt 14 Zeitungen. Flaggschiff ist das "Flensburger Tageblatt". Vor einigen Jahren hatten die Flensburger zudem von Münchener Burda-Verlag die "Schweriner Volkszeitung" übernommen.