
Axel Springer ordnet die Bild-Gruppe neu
Die Axel Springer AG und die Deutsche Telekom haben sich über den Verkauf der Anteile am Joint-Venture Bild.T-Online geeinigt. Zum 1. Januar 2008 übernimmt der Berliner Verlagskonzern wie erwartet den bisherigen Telekom-Anteil in Höhe von 37 Prozent. Mit diesem Schritt erlange Springer "die volle Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Axel-Springer-Kernmarke Bild im Internet", erklärte das Verlagshaus in einer Mitteilung.Über den Verkaufspreis machten beide Seiten keine Angaben. In Verlagskreisen gehen Insider von einer Summe zwischen 50 und 100 Millionen Euro aus.
Die Axel Springer AG und die Deutsche Telekom haben sich über den Verkauf der Anteile am Joint-Venture Bild.T-Online geeinigt. Zum 1. Januar 2008 übernimmt der Berliner Verlagskonzern wie erwartet den bisherigen Telekom-Anteil in Höhe von 37 Prozent. Mit diesem Schritt erlange Springer "die volle Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Axel-Springer-Kernmarke Bild im Internet", erklärte das Verlagshaus in einer Mitteilung.
Über den Verkaufspreis machten beide Seiten keine Angaben. In Verlagskreisen gehen Insider von einer Summe zwischen 50 und 100 Millionen Euro aus.
Springer plant einen Ausbau der Online-Aktivitäten rund um die Bild-Gruppe. Das Internet-Portal soll stärker mit den Redaktionen der gedruckten "Bild" verzahnt werden. Diese "Innovationsoffensive" werde "noch in diesem Jahr zu einer signifikanten Weiterentwicklung des Angebots führen", heißt es in der Mitteilung des Verlags.
Ebenfalls mit Wirkung zum 1. Januar wird die Marke Bild unter einer bereichsübergreifenden Führung zusammengefasst. Bislang gehörten "Bild", "Bild am Sonntag", "Sport Bild" und das Online-Angebot zum Vorstandsbereich Zeitungen, dem Zeitschriftenbereich waren "Auto Bild", "Bild der Frau", "Computer Bild", "Computer Bild Spiele" und "Audio Video Foto Bild" und die "Auto Bild"-Gruppe zugeordnet. Nun werden die Bereichsverwantwortlichen direkt an Andreas Wiele, im Vorstand bisher verantwortlich für Zeitschriften und Internationales, berichten. Mit zwei Ausnahmen: Die Zeitungs-Chefredakteure Kai Diekmann und Claus Strunz sind direkt dem Vorstandschef Mathias Döpfner unterstellt. Sein Vorstandsbereich Zeitungen wird umbenannt in den Vorstandsbereich Welt-Gruppe/Regionalzeitungen und Internationales. Wieles Vorstandsbereich Zeitschriften und Internationales heißt dann Bild-Gruppe und Zeitschriften.
In diesem Zusammenhang hat Springer auch eine Personalie bestätigt: Christian Nienhaus, Verlagsgeschäftsführer der Zeitungsgruppe Bild, wird zu Beginn des kommenden Jahres beurlaubt und wechselt den Arbeitgeber. Offenbar wird Nienhaus Co-Geschäftsführer der WAZ-Gruppe neben Bodo Hombach.
Nienhaus galt bereits seit Monaten als Wunschkandidat der Mehrheit Gesellschafterfamilie Funke für den WAZ-Posten. Der gebürtige Westfale kennt den Sprecher der Funke-Familie, den Düsseldorfer Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner aus gemeinsamen Zeiten in der CDU. Nienhaus' Nähe zum starken Mann der Funkes machte die Personalie allerdings zuletzt auch umstritten. Denn die Familie streitet und prozessiert untereinander seit Monaten um Macht und Kurs beim Essener Verlagskonzern. Holthoff-Pförtners Widersacher, der ehemalige Geschäftsführer Günter Grotkamp, war deshalb zuletzt strikt gegen eine Berufung von Nienhaus. Offenbar hat er sich nun aber mit der Personalie angefreundet.