
Spitzengehälter :
BBC-Frauen fordern gerechte Bezahlung
Nach der Veröffentlichung der Top-Gehälter bei der Rundfunkanstalt BBC setzen sich die weiblichen Mitarbeiter mit einem offenen Brief für Gleichstellung ein.

Foto: BBC
Mehr als 40 Moderatorinnen und Journalistinnen der britischen Rundfunkanstalt BBC haben gegen ungleiche Bezahlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen protestiert. In einem offenen Brief forderten sie BBC-Generaldirektor Tony Hall auf, sofort zu handeln. Zuvor war bekanntgeworden, dass von 96 Topverdienern bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt nur ein Drittel Frauen sind.
"Wir leben im Zeitalter der Gleichberechtigung, und die BBC ist eine Organisation, die stolz auf ihre Werte ist", heißt es in dem Schreiben, das am Samstagabend veröffentlicht wurde. Das Original steht zum Beispiel vollständig beim "Telegraph" online.
BBC-Boss Hall versprach, ungleiche Bezahlung zwischen Männern und Frauen bis 2020 zu beseitigen. Den BBC-Mitarbeiterinnen geht das nicht schnell genug. Er müsse jetzt handeln, schreiben die BBC-Frauen - und stellen sich laut Brief für ein konstruktives Gespräch zur Verfügung, bei dem Lösungen gefunden werden sollen, diese Ungleichheit zu korrigieren, damit künftige Generationen von Frauen sich dieser Diskriminierung sich nicht mehr ausgesetzt sehen müssten.
Die BBC hat vergangene Woche erstmals die Gehälter ihrer Top-Moderatoren in Radio und Fernsehen publik gemacht. Der am besten verdienende Mann bei der BBC ist TV- und Radiomoderator Chris Evans ("Top Gear") mit rund 2,5 Millionen Euro im Jahr - die am besten verdienende Frau ist die TV-Moderatorin Claudia Winkleman - sie erhält ein jährliches Salär zwischen umgerechnet rund 509.000 und 565.000 Euro.
Unter den 20 Topverdienern sind nur fünf weiblich. Minderheiten sind nicht vertreten. Nur 10 von 96 Mitarbeitern, die mehr als 150.000 Pfund im Jahr (167.000 Euro) bekommen, gehören zum Beispiel nicht zur weißen Mehrheit, berichtet der "Guardian". Von den Top-96 sind ein Drittel weiblich. (W&V/dpa)