
BBDO-Beteiligung Cobra insolvent
Die Frankfurter Agentur Cobra hat Insolvenz angemeldet. Angeblich hat Großgesellschafter BBDO den Zugriff auf den Cashpool verweigert.
Die Frankfurter Werbeagentur Cobra, an der BBDO 49 Prozent hält, hat vergangene Woche Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das berichtet der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe (37/2010). „Der Antrag ist bei Gericht anhängig“, bestätigt Ottmar Hermann, der mit Fabio Algari zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden ist. Die Kanzlei Hermann werde nun prüfen, ob Insolvenzgründe vorliegen. „Natürlich wollen wir das Unternehmen fortführen.“ Der Antrag betrifft Cobra und die Agenturtochter Microfocus, Frankfurt.
Über die Gründe, die die Cobra-Geschäftsführer Michael Richter und Werner Leonhardt zu diesem Schritt bewogen haben, lässt sich nur spekulieren. Neben Richter und Leonhardt führen Werner Krainz und Oliver Gabriel die Agentur. Insider wissen zu berichten, BBDO habe Cobra den Zugriff auf den Cashpool verweigert. Daraufhin sei die Agentur in Zahlungsnöte geraten. „Natürlich behält sich BBDO vor, sich aus Beteiligungen zurückzuziehen, die wirtschaftlich nicht nachhaltig erfolgreich sind“, so ein Sprecher.
Cobra, die sich zum Thema nicht äußert, gehört seit 2002 zum Network. Über den Verkauf ihrer Anteile hat BBDO seit Längerem verhandelt und ist gescheitert. Mit dem Insolvenzantrag hat Cobra jetzt die Notbremse gezogen: Die Zukunft der Agentur wird neu verhandelt.