
Bauers "Life & Style" wird zum Fashion-Magazin
Der wöchentliche Titel erhält eine neue Ausrichtung: Künftig steht die Mode stärker im Mittelpunkt. Die Zahl der Eigenproduktionen im Fashion-Bereich steigt.
Die Louboutin-High-Heels von Jennifer Lopez, der Dior-Mantel von Mila Kunis: Mit diesen Outfits zählen die Stars zu den Bestgekleideten der Woche, findet der Bauer-Titel "Life & Style". Nicht mehr die kleinen und großen Skandälchen der Promis stehen bei dem Blatt ab sofort im Mittelpunkt, sondern ihr Styling. Chefredakteur Tim Affeld hat das Heft umpositioniert: weg vom Gossip-getriebenen Schwestertitel "InTouch", den er ebenfalls betreut, hin zum Fashion-Blatt.
Unter der Regie des neuen Art Directors Adrian Schmid wurde "Life & Style" deutlich ruhiger; das kleinteilige Layout der früheren Ausrichtung wurde zugunsten eines großzügigeren Looks zurückgefahren. Zudem sollen die Grundfarben Schwarz, Orange und Hellblau dem Heft eine edlere Anmutung geben. Ab Ausgabe 12/12, die in dieser Woche erscheint, ist der Rebrush vorläufig vollendet.
Ansprechen soll die neue Optik „die junge, urbane Frau“, sagt Geschäftsführer Carsten Schüerhoff. Die Mode wird daher künftig anders präsentiert. Seit Beginn des Jahres wird in noch größerem Umfang in eigene Produktionen investiert, anstatt wie bisher vorrangig in sogenannte „gelegte Ware“, kombiniert mit Laufsteg-Fotos. In jeder Ausgabe des wöchentlichen Hefts gibt es künftig sechs bis acht dieser eigenproduzierten Seiten. Geleitet werden die Modeproduktionen von Bettina Bergmann, die ebenfalls neu an Bord kam. Mit ausschlaggebend für den Wandel seien auch entsprechende Wünsche der Modebranche gewesen, so Schüerhoff: „Die Kunden fordern das.“ Erste Erfolge diesbezüglich seien schon zu verzeichnen: „Die ersten Marken kommen mittlerweile auf uns zu.“
Die neue, edlere "Life & Style" soll auch am Kiosk wieder Boden gut machen. Zwar legte die Auflage im vierten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum unter dem Strich um 3,4 Prozent auf 122.943 verkaufte Exemplare zu. Im Einzelverkauf fehlten jedoch rund 4500 Exemplare. Schüerhoff ist überzeugt, das mit dem neuen Konzept zu ändern: „In Gruppendiskussionen gab es durchweg sehr positives Feedback.“ Begleitend wird eine Online-Kampagne in den Fashion-Communities laufen - weitere werbliche Aktivitäten sind geplant. Die ein oder andere Ein-Euro-Aktion am Kiosk will Schüerhoff auch nicht ausschließen: „Das kann Käuferinnen den Ersteinstieg erleichtern.“