
Bauer vs Burda:
Bauers "People" soll im Frühjahr starten
Die Bauer Media Group bringt voraussichtlich im Frühjahr 2015 den "Bunte"-Konkurrenten "People" an die deutschen Kioske. Nach Informationen von W&V Online sind die Verträge mit dem US-Lizenzgeber Time Inc. unter Dach und Fach. Bei Bauer dürfte sich jetzt das Personalkarussell drehen.
Die Bauer Media Group wird voraussichtlich im Frühjahr 2015 den Celebrity-Titel "People" in Deutschland an den Kiosk bringen. Nach Informationen von W&V Online sind die Verträge mit dem US-Lizenzgeber Time Inc. unter Dach und Fach. Konzerngeschäftsleiter Andreas Schoo und die Geschäftsführerin von Bauer Lifestyle Bianca Pohlmann haben den Deal für Verlegerin Yvonne Bauer erfolgreich über die Bühne gebracht. Der Hamburger Medienkonzern kommentiert das nicht.
Chefredakteur des neuen wöchentlichen Magazins soll der Macher von Bauers "Closer", Tom Junkersdorf, werden. Er wird dem Vernehmen nach die Chefredaktion von "Closer" an "Intouch"-Chefredakteur Tim Affeld abgeben. Dieser soll künftig bei "Intouch" von Alexandra Siemen unterstützt werden. Bei "Closer" wird Julia Wöltjen an die Seite von Affeld treten. Die am Mittwoch erscheinende Ausgabe wird die letzte unter Junkersdorfs Federführung sein.
Junkersdorf soll bereits seit einem Jahr neben seinen Aufgaben bei "Closer" mit dem Vorhaben beschäftigt sein (W&V Online berichtete im Juli darüber). Derzeit ist er dabei, eine Redaktion aufzubauen, die bald loslegen soll. Einen festen Launchtermin soll es jedoch noch nicht geben.
Der Verlag profitiert dann vom internationalen Netzwerk des Magazins. Informationen und Bilder zu allen Hollywood-Stars bekommt Bauer von Time Inc., das Büros unter anderem in New York und Los Angeles unterhält.
"People" wurde 2014 vom US-Markforschungsinstitut Advertiser Perceptions zur "stärksten Medienmarke im Bereich Print" gekürt. Die gedruckte Ausgabe hat eine Reichweite von bis zu 53 Millionen Lesern und ist US-Marktführer im Bereich der wöchentlichen Celebrity-Titel.
Die umtriebigen Hamburger bringen außerdem am 12. November einen neuen Frauentitel auf den Markt - mit ordentlich Druck: "Make it easy" (kurz: "Easy") startet mit einer Druckauflage von 350.000 Exemplaren und einem Millionen-Budget für die Einführungswerbung, teilt Bauer mit. Die Zielgruppe sind gute gebildete und überdurchschnittlich gut verdienende Frauen zwischen 30 und 45 - also die, die "ganz selbstverständlich Familie und Job unter einen Hut bringen". Der Münchner Konkurrent Burda wendet sich mit der "Freundin" an Frauen zwischen 25 und 39 , heißt es (sonst bei Burda erscheinen die Hochglanz-Frauentitel "Elle" und "Haprer's Bazaar" sowie "Frau im Trend"; "Cover" wurde im März wieder eingestellt).
Die "engagierten Allrounderinnen", so Bauer, soll das Heft dabei unterstützen, ihre vielfältigen Rollen besser zu managen. Chefredakteurin Viola Wallmüller: "Unsere Leserinnen wollen jede ihrer Rollen bestmöglich ausfüllen. Wir bieten ihnen mit Tipps, Tricks und Kniffen für eine pragmatische Lebensführung eine wichtige Orientierungshilfe und verbinden das mit einer großen Portion Unterhaltung und Humor. Denn auch so lässt sich das Leben leichter nehmen."
"Easy" duzt seine Leserinnen. Das steht dafür, dass die Zeitschrift im Alltag der Zielgruppe zu Hause ist. Die Bildsprache integriert die "Selfie-Optik" und verspielte Illustrationen. Die Themenmischung liefert die gewohnte Kost: zunächst Themen aus dem Bereich Partnerschaft, Beauty und Mode sowie Rezepte für den Alltag, hinzu kommen die Themen Wohnen und Gesundheit.
"Easy" wird mit 84 Seiten im Lackumschlag für 1,80 Euro an den Kiosk kommen. Der Titel soll die Lücke schließen zwischen jungen Monatstiteln für Frauen und den klassischen Wochenzeitschriften.
Bauer ist in Sachen neue Titel gerade sehr rege: 2014 starteten die Hamburger bereits den Food-Titel "Mutti - kocht am besten" und dem Gesundheitstitel "Good Health"; seit 2012 erscheinen das People-Magazin "Closer" und die 50-plus-Frauenzeitschrift "Meins". (lip/sh)