Strategie:
Beiersdorf investiert jährlich zusätzlich 80 Millionen Euro
Die Beiersdorf AG startet ein neues Strategieprogramm. Um den Bereich Consumer neu auszurichten, investiert das Unternehmen zusätzlich 70 bis 80 Millionen Euro.
Die Beiersdorf AG startet unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Stefan De Loecker das neue Strategieprogramm C.A.R.E.+, um den Unternehmensbereich Consumer neu auszurichten. Dieser Bereich machte 2018 über 80 Prozent des Konzernumsatzes aus. Zudem sollen unter anderem neue Wachstumsmärkte und Geschäftsfelder erschlossen, die Digitalisierung vorangetrieben sowie die Kundenbundung intensiviert werden.
Hohe Investitionsbereitschaft
Laut Stefan De Loecker, den Vorsitz des Vorstands am 1. Januar 2019 übernommen hat, befindet sich die Konsumgüterindustrie in einem historischen Umbruch: "Unser gesamtes Geschäftsmodell muss sich an die neuen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen anpassen. Das erfordert vor allem eine höhere Investitionsbereitschaft."
Mit C.A.R.E.+ leitet Beiersdorf nun eine mehrjährige Investitionsoffensive ein. Ab 2019 werden jährlich 70 bis 80 Millionen Euro zusätzlich investiert in Internationalisierung, Innovationen, Digitalisierung sowie Mitarbeiterqualifizierung. Davon verspricht sich das Unternehmen nach eigenen Angaben, das hohe Wachstumstempo der vergangenen Jahre fortzusetzen und gleichzeitig die Wachstumsqualität zu verbessern. Bis zum Jahr 2023 soll eine Steigerung des organischen Wachstums des Unternehmensbereichs Consumer auf 4 bis 6 Prozent und die Entwicklung der EBIT-Marge auf 16 bis 17 Prozent erfolgen.
CARE ist seit jeher der Wesenskern von Beiersdorf. Mit einer Neuinterpretation der vier Buchstaben, die C.A.R.E.+ ausmachen, "verbinden wir eine zukunftsgewandte Haltung" sagt der Konzernchef. Die Buchstaben stehen für Mut (Courage), Zielstrebigkeit (Aspiration), Verantwortung (Responsibility) und Empathie (Empathy). Das Plus-Zeichen dahinter unterstreicht laut De Loecker den Willen, mit C.A.R.E.+ langfristig mehr Werte zu schaffen für die Menschen und die Gesellschaft.
Die fünf strategischen Prioritäten von C.A.R.E.+:
- Erschließung neuer Wachstumsmärkte und Geschäftsfelder
- Stärkung der Hautpflege-Kategorien im Portfolio
- Beschleunigung der Digitalisierung, von Konsumentenbindung bis hin zu Geschäftsprozessen
- Kontinuierliche und ergebniswirksame Produktivitätssteigerung
- Gesellschaftliches Engagement, das bei den Menschen ankommt
Der Konzern konnte seine Bilanzqualität 2018 nach eigenen Angaben weiter steigern. Die Nettoliquidität nahm von 4.189 Millionen Euro um 5,1 Prozent auf 4.402 Millionen zu. Gleichzeitig wurden die Investitionen gegenüber dem Vorjahr erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Investitionsausgaben von 195 Millionen Euro auf 463 Millionen Euro. Rund 105 Millionen Euro waren für Akquisitionen im Geschäftsbereich Tesa bestimmt. Für Tesa, das vor allem in China eine starke Präsenz vorweisen kann, plant Beiersdorf in den nächsten Jahren durch gezielte Investitionen und Zukäufe seine anwendungsorientierte technologische Führung auszubauen und strebt ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 2 Prozent über dem Markt an.
Das Wachstum will Beierdorf aus eigenen Mitteln finanzieren. Für Kapazitätserweiterungen, den Ausbau der Produktpalette und für technologische Entwicklungen sind ab 2019 jährliche Capex-Investitionen zwischen 250 und 350 Millionen Euro vorgesehen. Für das Jahr 2019 erwartet Beiersdorf einen Umsatzanstieg von 3 bis 5 Prozent.