
Berliner Zeitung: Belastete Redakteure dürfen bleiben
Eine unabhängige Kommission hat sich für eine Weiterbeschäftigung von drei Stasi-belasteten Journalisten bei der Berliner Zeitung ausgesprochen.
Eine unabhängige Kommission hat sich für eine Weiterbeschäftigung von drei Stasi-belasteten Journalisten bei der Berliner Zeitung ausgesprochen. Die Redakteure Thomas Leinkauf und Ingo Preißler hätten sich mit ihrer Vergangenheit ernsthaft und aufrichtig auseinandergesetzt, heißt es seitens des von der Redaktion eingesetzten Ehrenrates.
Chefredakteur Josef Depenbrock hat dem Vorschlag unter der Bedingung zugestimmt, dass die beiden keine Leitungsfunktion mehr ausüben. Leinkauf, für die Seite 3 und das Magazin zuständig, sowie der frühere Politikchef Preißler haben dies akzeptiert.
Im Falle des Politikredakteurs Roland Heine, der als IM tätig war, schlug die Kommission vor, ihn nicht mehr im Bereich Politik/Nachrichten/Kommentierung zu beschäftigen, da dies hohe Anforderungen an die Glaubwürdigkeit eines Journalisten stelle. Die Chefredaktion will diesem Vorschlag nach Angaben des Ehenrats folgen.
Der Ehrenrat war durch einen Beschluss der Redaktion eingesetzt worden, nachdem in den vergangenen Monaten mehrere Fälle von Stasi-Mitarbeit bei der Zeitung publik geworden waren. Dem Gremium gehören der ehemalige Direktor der Stasi-Unterlagenbehörde Peter Busse, der Schriftsteller Adolf Endler, der CDU-Politiker und Pfarrer Rainer Eppelmann sowie der Regisseur Thomas Langhoff an.