
Berliner Zeitung: Der Heinen-Verlag steigt mit ein
Der Verkauf des Berliner Verlags durch den britischen Investor David Montgomery an den deutschen Verlag M. DuMont Schauberg ist besiegelt - und der Weg frei für einen weiteren Eigner: Der Heinen-Verlag wird mit einsteigen in Berlin. Nach dem Abgang von Depenbrock wird jetzt außerdem über neue Personalien eifrig spekuliert.
Die Kölner Verlagsgruppe M. Dumont Schauberg beteiligt den mit ihr verbandelten Verleger Helmut Heinen am frisch erworbenen Berliner Verlag. Die Heinen-Verlag GmbH, deren Mehrheitsgesellschafter Heinen ist, werde künftig 35 Prozent am PMB Presse- und Medienhaus Berlin halten, teilte die Kölner Verlagsgruppe mit. Dort hat Dumont das frühere Deutschland-Geschäft der britischen Mecom-Gruppe mit den Titeln Berliner Zeitung, Berliner Kurier, Berliner Abendblatt und Hamburger Morgenpost gebündelt.
Heinen, der auch Präsidentdes Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger ist, und Dumont sind seit den 80er Jahren geschäftlich verbandelt. Er ist Herausgeber der bei Dumont erscheinenden Kölnischen Rundschau. Seine Heinen-Verlag GmbH, an der Dumont seit 1982 eine Minderheitsbeteiligung hält, verantwortet die Redaktion des Blatts. Damit soll die redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitung garantiert werden. Dumont verlegt in Köln auch den Kölner Stadtanzeiger.
Heinen zieht auch in den publizistischen Beirat der neuen Berliner Verlagstochter ein. Heinens Beteiligung erfolge "zu gleichen Konditionen, zu denen MDS die deutschen Aktivitäten der britischen Mecom Group gekauft hat", heißt es in der Mitteilung des Verlagshauses.
Der Verkauf des Berliner Verlags durch den britischen Investor David Montgomery an den deutschen Verlag M. DuMont Schauberg ist indes besiegelt. Am Montag stimmten die Aktionäre von Montgomerys Medienkonzern Mecom bei einer Hauptversammlung in London für den Verkauf. Die Entscheidung fiel einstimmig, teilt das Unternehmen mit.
Das Bundeskartellamt hatte den Deal bereits abgesegnet. Der Chefredakteur des Verlagsflaggschiffs Berliner Zeitung, Josef Depenbrock, verabschiedete sich am Montagmorgen in der Ressortleiterkonferenz.
Wer Depenbrocks Nachfolger wird, soll offiziell in einer Erklärung am heutigen Dienstag bekannt gegeben werden. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge soll es Uwe Vorkötter, Chefredakteur bei DuMonts Frankfurter Rundschau, werden. Dessen Posten wiederum könnte Franz Sommerfeld, derzeit Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, übernehmen, so die "SZ".
Am Dienstagvormittag ist eine Mitarbeiterversammlung der "Berliner Zeitung" mit den neuen Eigentümern geplant.