
Bertelsmann schnürt den Gürtel enger
Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski hat das "größte Kostensenkungsprogramm in der Geschichte des Unternehmens" angekündigt. Mehrere hundert Millionen Euro stehen auf der Streichliste. Auch Kurzarbeit ist kein Tabu mehr.
Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski hat das "größte Kostensenkungsprogramm in der Geschichte des Unternehmens" angekündigt. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte der Vorstandsvorsitzende des Gütersloher Medienkonzerns, dass "mehrere hundert Millionen Euro eingespart werden".
"Im Fernsehgeschäft senken wir die Programmkosten, im Diensteistungsgeschäft von Arvato erhöhen wir die Produktivität und reduzieren die Personalkosten, bei den Verlagen ist es eine Kombination aus Preispolitik und Arbeitsplatzabbau", erläutert Ostrowski die Sparpläne. Auch Kurzarbeit sei ein Thema. "Betroffen sind der Kalenderverlag bei Arvato und einige Standorte des Tiefdruckers Prinovis".
Bereits zur Bilanz-Pressekonferenz Ende März sagte Ostrowski, er rechne für 2009 mit einem Rückgang beim Umsatz und operativen Ergebnis. Der Bertelsmann-Vorstand kündigte an, dieses Jahr als Beitrag zur Kostensenkung auf Boni zu verzichten. Um "Synergien zu heben und Mehrwert zu schaffen", denke man darüber nach, "eigene Geschäfte mit anderen Unternehmen zu fusionieren", sagte Ostrowski der "FAZ".
Wie zudem "Der Spiegel" berichtet, soll der Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe zum Duisburger Mischkonzern Haniel wechseln. Dort solle er den Vorstandschef Eckhard Cordes ablösen. Haniel habe den Wechsel jedoch nicht bestätigen wollen. Ob Bertelsmann Rabe gehen lässt, sei zudem fraglich. Auch die Gütersloher äußerten sich gegenüber W&V nicht zu der Personalie.