
Bildungswerk Kreuzberg. Sprache ist die größte Hürde
Das bundesweit erste journalistische Ausbildungsprogramm für Menschen mit Migrationshintergrund ist in Berlin an den Start gegangen.
Die "bikulturelle crossmediale Fortbildung für junge Migranten" des Bildungswerk Kreuzberg (BWK) besteht aus einem 15-monatigen Ausbildungsgang, der die Teilnehmer in Print-, Audio-, TV- und Online-Journalismus qualifiziert. Auf die neunmonatige Theorieausbildung folgt ein sechsmonatiges Praktikum, das unter anderem in den Redaktionen von ZDF, rbb, Tagesspiegel, dpa, taz sowie bei den türkischen Tageszeitungen Hürriyet und Sabah absolviert werden kann.
Da die Zulassungskriterien hoch sind, waren geeignete Bewerber für die 24 Ausbildungsplätze schwer zu finden. Gute Sprach- und Schriftkenntnisse in der Herkunftssprache und in Deutsch sowie akademische Erfahrung sind Voraussetzung. "Wir hatten weit über 100 Bewerbungen, doch die Anforderungen können nur wenige erbringen", berichtet Projektleiter Uwe Schulte.
Hinsichtlich der beruflichen Chancen zeigt sich Schulte gleichwohl nicht allzu euphorisch: "Wir können nicht sagen, dass alle Teilnehmer auf dem deutschen Arbeitsmarkt unterkommen. Deshalb wollen wir sie auch für ihre Herkunftsländer qualifizieren."
Der Bedarf an bilingualer Kompetenz wächst jedoch auch in deutschen Redaktionen. Potenzieller künftiger Arbeitgeber ist zum Beispiel der türkisch-deutsche Informationsdienst der dpa, der täglich rund 50 Texte für die Informationsinteressen türkischstämmiger Bürger in Deutschland produziert.