
Blumberry: Warum Commarco eine weitere Agenturmarke braucht
Unter dem Dach der Commarco-Holding entsteht die Agentur Blumberry. Lutz Meyer führt sie als Geschäftsführender Gesellschafter. W&V-Redakteurin Lena Herrmann hat mit ihm gesprochen.
Während bei Scholz & Friends in Berlin gerade die Umzugskisten gepackt und geschleppt werden und die Agentur in ihr neues Quartier in unmittelbarer Nähe zu den Hackeschen Höfen zieht, hat die Agentur Blumberry schon Quartier bezogen. Ab sofort sitzt die neue Agenturmarke der Commarco-Holding, die als Hauptgesellschafter fungiert, in einem Übergangsbüro Unter den Linden. Doch auch hier steht ein Umzug an. Wieder raus aus den provisorischen Räumen. In ein neues Büro, dass dann der endgültige Sitz werden soll.
Mit 20 Mitarbeitern startet Blumberry in Berlin, doch Lutz Meyer, der von Scholz & Friends Agenda kommt und nach fünf Jahren eine neue Herausforderung gesucht hat und aus diesem Grund jetzt Blumberry als alleinige Spitze als Geschäftsführender Gesellschafter führt, hat mehr vor. "Wir wollen in diesem Jahr signifikant wachsen", sagt er. Langrristig denkt er dabei an eine Größenordnung von rund 200 Mitarbeitern. Viel mehr sollen es aber nicht werden: "Die Mitarbeiter sollen sich untereinander noch kennen."
Mit Blumberry setzt Commarco seine Mehrmarkenstrategie fort. Neben Scholz & Friends gehören auch gkk, Deepblue Networks und Lowe zur Gruppe. Vor allem will Blumberry aber einen neuen Ansatz für Kunden bieten: "Nur wirksame Kampagnen sind gute Kampagnen", lautet das Credo von Lutz Meyer. Mit seiner Agentur will er Kunden vor allem die Möglichkeit bieten, alle Kampagnenansätze von Anfang bis Ende auf ihre Wirkung zu überprüfen. Vor allem mit der Universität Leipzig arbeitet Blumberry zusammen. Deren Wirkungsstufenmodell soll während der Arbeits- und Entwicklungsstufen einer Kampagne zum Einsatz kommen. Ob sich das bewährt wird sich spätestens dann zeigen, wenn Blumberry in Pitches auch mal auf Scholz & Friends treffen wird. Denn dass das möglich ist, steht fest. Blumberry sei eine eigenständige Agentur, die losgelöst von Scholz & Friends existiert. Darauf legt Meyer Wert. Für Commarco ist die Neugründung die Chance, sich auf einem verhältnismäßig neuen Feld auszuprobieren und gleichzeitig das Portfolio an Dienstleistungen zu erweitern.
Kommunikation solle nicht im luftleeren Raum stattfinden, davon ist Meyer überzeugt. Vielmehr geht es darum, dem Kunden die Möglichkeit zu geben, fortwährend zu überprüfen, ob seine Einsätze auch rentabel sind. "Nur wirksame Kampagnen sind gute Kampagnen", sagt er. Aus diesem Grund richtet Meyer auch das Agenturhonorar am Erfolg einer Kampagne aus: "Wir lassen uns am Erreichen unserer Ziele messen."
Erste Kunden hat er bereits überzeugt. Für den Handelsverband Deutschland kommt eine Informations- und Imagekampagne von Blumberry, der Bundesverband der Deutschen Industrie vertraut ebenfalls auf die Werber. Statt alle Kräfte immer im Haus haben zu wollen, ist Meyers Grundansatz, mehr auf Freelancer und externe Partner zu setzen und sich so die Kompetenzen in die Agentur zu holen, wenn sie benötigt werden.
Sein Posten bei Scholz & Friends Agenda wird nicht nachbesetzt - mit den drei Geschäftsführern Klaus Dittko, Dominik Thesing und Stefan Wegner fühle man sich stark aufgestellt, heißt es bei Scholz & Friends.