Ersetzt inhaftierten Stadler:
Bram Schot wird kommissarischer Audi-Boss
Audi hat zumindest vorläufig einen neuen Chef: Der Aufsichtsrat hat den bisherigen Vertriebsvorstand Bram Schot zum kommissarischen CEO ernannt.
Audi-Vertriebs- und Marketingvorstand Abraham "Bram" Schot übernimmt beim Ingolstädter Autobauer nach einem Beschluss des Aufsichtsrats vorläufig den Chefposten.
Der seit Montag inhaftierte Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler habe den Aufsichtsrat gebeten, von seinen Aufgaben im Vorstand der Audi AG und im Vorstand der Volkswagen AG vorübergehend entbunden zu werden, teilt das Unternehmen am Dienstagmittag mit. Die Aufsichtsräte von Volkswagen und Audi wollen die Entbindung Stadlers nach eigenen Angaben "vorübergehend" vornehmen, bis der Sachverhalt geklärt sei der zu seiner Verhaftung geführt habe.
Die Staatsanwaltschaft München II wirft dem Manager im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Betrug und geplante Beeinflussung von Zeugen oder Mitbeschuldigten vor.
Bram Schot gehört dem Audi-Vorstand erst seit September 2017 an. Der 56-jährige Niederländer ist dort bislang für den Vertrieb und das Marketing zuständig. Begonnen hatte er seine Karriere bei Mercedes-Benz, ab 2012 war er dann Vertriebschef bei VW-Nutzfahrzeuge. Als Interimschef war laut dpa auch der Audi-Finanzvorstand Alexander Seitz im Gespräch gewesen, der ebenfalls erst seit September in Ingolstadt ist.
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt im Dieselskandal nicht nur gegen Stadler, sondern auch gegen einen weiteren, namentlich nicht genannten Audi-Vorstand.
ps/mit dpa