
Brigitte startet Online-Offensive
Gruner + Jahr investiert in die Internet-Auftritte der "Brigitte"-Familie. Im ersten Halbjahr will der Verlag die Online-Seiten seines Frauenmagazin-Klassikers "Brigitte" sowie den Junior-Ableger bym.de ausbauen.
Gruner + Jahr investiert in die Internet-Auftritte der "Brigitte"-Familie. Im ersten Halbjahr will der Verlag die Online-Seiten seines Frauenmagazin-Klassikers "Brigitte" sowie den Junior-Ableger bym.de ausbauen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann der Umbau der Web-Präsenz des älter positionierten Monatshefts "Brigitte Woman" folgen.
Die Online-Offensive zielt vor allem auf das Pariser Frauenportal Aufeminin. Der Newcomer, der zu 68 Prozent zum deutschen Axel-Springer-Konzern gehört, hatte im Dezember 2006 den langjährigen Marktführer Brigitte deutlich überflügelt. Die Rivalin lag zuletzt im Dezember 2007 bei über 50 Millionen Page Impressions (PI), während Brigitte.de rund 33 Millionen PIs erreichte. Das Ziel der Hamburger formuliert Chefredakteur Andreas Lebert unmissverständlich: "Wir wollen die überholen."
Dieses Ziel will sich Gruner + Jahr einiges kosten lassen. Verlagschefin Julia Jäckel spricht von der "größten Investition in der Geschichte der Brigitte". Die Online-Redaktion des Titels wurde bereits um 17 Mitarbeiter verstärkt. Ab März sollen erste neue Tools ans Netz gehen. Dazu gehört ein interaktivier "Kleiderschrank", in dem Nutzerinnen von der Redaktion ausgewählte Kleidungstücke online zusammenstellen können. Die guten Stücke können online bestellt werden. Ähnlich funktioniert die "Schuhampel". Hier dürfen Brigitte-Surferinnen per Mausklick Kombinationen von Schuhen und Outfit durchspielen - und sich in wahrsten Sinne des Wortes grünes Licht der Brigitte-Expertinnen für die präferierte Kleider-Kombi geben lassen.
Hinzu kommen Bewegtbild-Beiträge wie eine "Schminkschule" und eine "Hairstyling-Schule". Beide Film-Formate sollen als DVD-Beilage auch den Weg ins gedruckte Heft finden.
Noch umfangreicher und tiefgreifender als beim Mutter-Titel sind offenbar die Umbauten am Online-Portal Bym. Zu den genauen Plänen hält sich der Verlag noch bedeckt. Zu erfahren ist immerhin, dass der Bym-Relaunch zu den größten Online-Projekten des Verlags überhaupt zählt und dass Social-Comunity-Elemente eine wichtige Rolle spielen werden.
Gerade im Bereich der jüngeren Leserinnen ist Gruner + Jahr unter Zugzwang. Nach der Einstellung des "Bym"-Magazins - Nachfolgerin von "Brigitte Young Miss" - fehlt dem Verlag eine zugkräftige Marke beim weiblichen Jungvolk. Der Titel lebte als Onlineauftritt weiter und die Online-Reichweite auch nach dem Aus des Hefts stabil. Laut AGOF hat die Seite derzeit 6,7 Millionen PIs und 40.000 so genannte Unique User.
Der Online-Relaunch der Brigitte-Titel ist Teil der Verlagsstrategie für 2008, die Themen Mode & Beauty stärker in den Vordergrund zu rücken.