Grundlegende Änderung erst ab 2028 möglich

Das laufende Gebührenmodell kann allerdings nicht vor dem Jahr 2028 geändert werden, denn erst dann läuft das bestehende Finanzierungsverfahren auf Basis der Royal Charter aus. Sie ist die rechtliche Grundlage der BBC, in der unter anderem ihr Programmauftrag sowie die Finanzierung geregelt sind. Letztmalig wurde sie zum 1. Januar 2017 erneuert und hat eine Laufzeit von elf Jahren bis zum 31. Dezember 2027.

Geregelt werden könnte allerdings eine Entkriminalisierung der Zahlungsverweigerung schon vor 2022, wenn im Zuge einer "Zwischenüberprüfung" die Höhe der Rundfunkgebühr für die nächsten fünf Jahre festgelegt wird. Zahlreiche Parlamentsabgeordnete der Konservativen Partei befürworten einen solchen Schritt.

In einer Reaktion auf die von der Times veröffentlichten Zahlen hat die BBC die Umfrageergebnisse angezweifelt. Eigene Befragungen, so die Rundfunkanstalt, hätten ergeben, dass die Zustimmungswerte zum gegenwärtigen Gebührenmodell seit 2004 signifikant gestiegen seien. Sie seien zudem höher als zu allen alternativen Finanzierungsmodellen.


Autor: Franz Scheele

Schreibt als freier Autor für W&V Online. Unverbesserlich anglo- und amerikanophil interessieren ihn besonders die aktuellen und langfristigen Entwicklungen in den Medien- und Digitalmärkten Großbritanniens und der Vereinigten Staaten.