
Campaign-Umfrage:
Britischer Werbemarkt bricht im April ein
Agenturen und Medien erwarten in diesem Monat bei den Werbespendings einen Rückgang um 50 Prozent. Dies wäre der heftigste monatliche Negativausschlag, der jemals registriert wurde.
Das Einzelhandelsunternehmen Marks & Spencer hat seine Marketingausgaben radikal zusammengestrichen, ebenso wie der Elektronikhändler Dixons Carphone und unzählige weitere Unternehmen. Die Werbespendings der Touristikfirmen sind nahezu auf null gefallen und da die Kinos geschlossen sind, findet auch keine Kinowerbung mehr statt.
Er rechne damit, dass sich angesichts der Coronakrise der Werbemarkt in Großbritannien im April halbiert, erklärte der Chef einer großen Mediaagentur gegenüber dem britischen Branchendienst Campaign (Paywall). Ein ebenfalls namentlich nicht genannter C-Level-Manager eines kommerziellen TV-Senders erwartet gleichfalls einen Rückgang bei den Werbeeinnahmen um 50 Prozent. "Es ist ein Totalschaden", sagte er.
Der einzige Lichtblick, so ergab die Campaign-Umfrage, seien die Streamingdienste, einige Supermärkte sowie die Regierungsbehörden, die weiterhin Werbung schalten würden. Die zentrale Frage sei, so eines der fünf größten Medienunternehmen des Landes, "ob die Werbegelder tatsächlich komplett gestrichen oder lediglich für einen späteren Zeitpunkt zurückgehalten werden".
"Dies ist sicherlich eine sehr schwierige Zeit für alle Beteiligten in unserer Branche, sowohl für die werbungtreibenden Unternehmen, Agenturen, Medien als auch die Technologie-Unternehmen", erklärte Stephen Woodford, Chef des Branchenverbands Advertising Association. "Und wir werden voraussichtlich in den kommenden Wochen weitere Berichte über den extremen Druck lesen, dem gerade die kurzfristigen Werbespendings ausgesetzt sind."