
Burda gibt Einkauf aktuell den Korb
Rücktritt mit Hintertür: Verleger Hubert Burda hat dem Druck seiner Verlegerkollegen vorerst nachgegeben und ist vom Auftrag, das Post-Blatt "Einkauf Aktuell" zu produzieren, wieder zurückgetreten. Aber das Nachfolge-Team hat enge Kontakte zum Münchner Verlag.
Verleger Hubert Burda hat dem Druck seiner Verlegerkollegen vorerst nachgegeben und ist vom Auftrag, das Post-Blatt "Einkauf Aktuell" zu produzieren, wieder zurückgetreten. Eigentlich sollte die Hamburger Burda-Tochter Verlagsgruppe Milchstraße künftig die in der Verlagsszene umstrittene Werbewurfsendung mit TV-Programmteil erstellen.
Als Burda den Deal im November bekannt gab, sorgte dies jedoch für Zoff in den Gremien des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Der Vorwurf: Burda verstoße mit dem Post-Deal gegen einen früheren Beschluss. Die Kooperation wurde zum Politikum, nicht zuletzt weil Burda auch VDZ-Präsident ist.
Jetzt hat die Deutsche Post AG die Münchner Agentur Correspondence mit der Produktion ihres Hefts beauftragt. Der Burda-Verlag soll den Bonner Logistikern selbst den neuen Dienstleister empfohlen haben, schreibt die "Welt am Sonntag". Dieser Umstand sorgt nun für Spekulationen in der Branche. Fest steht: Die 1996 gegründete Agentur hat vielfältige Verbindungen zum Hause Burda. Hinter der Firma stehen die ehemaligen Gong-Macher Bob Borrink, Dirk Altemann und Claus Schmidt.
Borrink war rund 20 Jahre lang Stellvertreter des späteren "Focus"-Gründers Helmut Markwort. 1991 löste er ihn als Redaktionsdirektor ab. Auch die beiden anderen Agenturinhaber Altemann und Schmidt sind alte Weggefährten des Burda-Vorstands, der auch für die Verlagsgruppe Milchstraße verantwortlich ist. Altemann ist ehemaliger "Gong"-Chefredakteur, Schmidt war Redaktionschef des früheren Markwort-Blatts "Ein Herz für Tiere". Correspondence unterstützt Verlage bei Neuentwicklungen und Relaunches. Zum Kundenkreis zählt auch Burda.