
Burda will mit Crossmedia wachsen
Ziel des Verlagshauses ist es, "bis zum Jahr 2011 ein Drittel des Umsatzes in digitalen Märken zu erwirtschaften", sagte Crossmedia-Vorstand Christiane zu Salm.
Der Münchner Medienkonzern Burda hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz steigern können. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens hervor.
Demnach stieg der Konzernumsatz gegenüber 2006 um 5,3 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro (2006: 1,6 Milliarden). Über die Höhe des Gewinns macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. Laut einer Mitteilung des Verlags erreichte das Konzernergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit 2007 "den höchsten Stand seit Bestehen des Konzerns". Grund hierfür seien "die anhaltende Kostendisziplin und die vorgenommenen Restrukturierungen".
Im Kerngeschäft Zeitschriften ("Bunte", "Focus", "Elle") machte das Unternehmen einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das klassische Verlagsgeschäft steuerte laut Burda 64,3 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Wie in den Vorjahren stieg der Umsatz des Geschäftsfeld Digitale Medien stark an. Er erhöhte sich um 16,3 Prozent auf 274,5 Millionen Euro.
Wachsen will das Verlagshaus künftig mit den neuen Medien. Crossmedia-Vorstand Christiane zu Salm stellte am Mittwoch auf einer internen Veranstaltung die Crossmedia-Strategie des Medienhauses vor. Ziel sei es, "bis zum Jahr 2011 ein Drittel des Umsatzes in digitalen Märken zu erwirtschaften", sagte zu Salm.
Kern des zu-Salm-Konzepts: Die Zeitschriften, Online-Plattformen und TV-Angebote des Konzerns werden künftig nach Interessensgebieten gebündelt und vermarktet. Dafür definiert Burda so genannte Marktplätze oder "Verticals" in den Kategorien "People & Style", "Living", "Food", "Health & Fittness" sowie "Männer". Der Branche dürfte dieses Prinzip im Grundsatz bekannt vorkommen. Bislang galt der Begriff "Communities" als Schlüsselwort in der Burda'schen Multimedia-Philosophie.
Für die Vermarktung richtet Burda künftig eine "neue Aggregations-und Vermarktungsplattform" ein. Das Crossmedia-Netzwerk soll künftig durch das so genannte "Burda Cross Media Grid" repräsentiert werden. In zu Salms Vorstandsbereich Cross-Media wird hierzu eine neue Koordiantionsstelle geschaffen, die als Schnittstelle zum zentralen Vermarkter Burda Community network fungieren soll.
Eine wichtige Rolle in der künftigen Crossmedia-Strategie soll zudem der Bereich Fernsehen und Bewegtbild spielen. Die ehemalige TV-Managerin (9live, MTV). "Im Bewegtbild-Markt sehen wir neue Chancen, die wir nutzen werden", sagte zu Salm. Ein erster Schritt seien strategische Partnerschaften mit dem Social-Network Myspace und dem Sender ProSieben.
Probleme meldet der Konzern dagegen bei seinen Direktmarketing-Aktivitäten. "Pressekampagnen" hätten "zu einer nachlassenden Akzeptanz der telefonischen Ansprache" geführt, heißt es im Geschäftsbericht. Das neue Lotteriegesetz habe darüber hinaus "den Absatz von Lotterie-Produkten erschwert". Der Umsatz des Bereichs lag 2007 mit 166,2 Millionen Euro geringfügig höher als im Vorjahr.