
Bwin spielt wieder Fußball
Mit einem Trick kommt der Sportwettenanbieter Bwin als Werbepartner des FC Bayern München zurück in die Riege der Bundesliga-Sponsoren.
Allen Verhinderungsversuchen durch die Länder zum Trotz: Der Sportwetten-Anbieter Bwin steigt als Werbepartner des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München wieder in das Fußball-Sponsoring in Deutschland ein.
Dies meldet der Sportnachrichtendienst "sid". Über die finanzielle Höhe des Engagements werden demnach keine Angaben gemacht. Bwin bewirbt dabei nicht sein Sportwettenangebot, sondern seine kostenlose Pokerschule. Damit werde die internationale Sponsorstrategie der Gruppe, die auf Partnerschaften mit europäischen Topklubs wie AC Mailand und Real Madrid setzt, nun auch in Deutschland umgesetzt, heißt es.
Zudem soll Bwin auch über ein Trikotsponsoring mit britischen Spitzenklubs in Verhandlungen stehen. "Wir wollen für unseren Partner in Brüssel und in Berlin die Lobby-Arbeit intensivieren. Die derzeitige Rechtslage in Deutschland ist aberwitzig. Wir hoffen, den Vertrag über 2010 hinaus fortsetzen zu können", sagt Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Da die Firma für ihre Pokermarke keine teuren Trikotsponsorverträge abschließt, ist das Problem der Bundesligaklubs damit nicht gelöst.
Auf Grund der aktuellen Rechtslage schätzt die Deutsche Fußball Liga (DFL), dass dem deutschen Fußball rund 100 bis 300 Millionen Euro entgehen und fordert eine kontrollierte Zulassung von Sportwettenanbietern. Anfang des Jahres war in Deutschland der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten und hat Internet-Glücksspiele verboten.
Weil Bwin über eine 18 Jahre alte DDR-Lizenz verfügt, sieht sich das Unternehmen von diesem Verbot nicht betroffen. Zudem greift auch die EU-Kommission den Staatsvertrag an, denn er soll gegen Europarecht verstoßen. Ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland in der Sache läuft.
Der Schachzug des FC Bayern und des neuen Partners verhindert vor diesem Hintergrund rechtliche Diskussionen, wie sie im Zuge der Werbung von Bwin auf den Trikots von Werder Bremen in der letzten Saison vorgekommen waren. Jörg Wacker, Direktor Bwin in Deutschland: "Wir werden auf Grund der andauernden Diskussionen über Werbeauftritte von Sportwettenanbietern beim FC Bayern München in Deutschland mit der Pokermarke free-bwin.com auftreten. Allerdings wird international mit dem Rekordmeister die Marke Bwin beworben."