
Bätzing verlangt mehr Selbstkontrolle bei Alkoholwerbung
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, macht erneut Druck in Sachen Alkoholwerbung. Die SPD-Politikerin hat eine Studie vorgestellt, die einen schlechten Einfluss von Alkoholwerbung auf Jugendliche aufzeigt.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, macht erneut Druck in Sachen Alkoholwerbung. Die SPD-Politikerin hat eine übergreifende Analyse vorgestellt, die einen schlechten Einfluss von Alkoholwerbung auf Jugendliche aufzeigt. Das Ergebnis der von der Europäischen Kommission finanzierten Meta-Analysevon sechs Einzelstudien: Je mehr Alkoholwerbung Kinder und Jugendliche sehen, desto eher würden diese mit dem Trinken beginnen und desto mehr würden sie auch trinken. Durch Werbung steige die Wahrscheinlichkeit, dass junge Menschen bei einem einzigen Anlass drei oder mehr alkoholische Getränke zu sich nehmen würden.
Bätzing mahnte noch einmal die Selbstkontrolle der Werbewirtschaft an. Die Studie, die auf Daten von sieben internationalen Erhebungen (u.a. Belgien und USA) basiert, habe hier Mankos offenbart. Die Selbstkontrolle habe nicht zur Vermeidung von Marketing, das Jugenliche beeinflusse, geführt. Bätzing drohte, dass "alternative Regelungen" in Angriff genommen würden, sollte eine Reform der Selbstkontrolle scheitern. Auf einer Fachtagung in Berlin will Schätzing das Thema am 25. September vertiefen.
In der "Frankfurter Rundschau" weist ZAW-Geschäfstführer Volker Nickel die Vorwürfe von sich: Von "Unfähigkeit der Selbstkontrolle" könne keine Rede sein, sagte er der "FR". "Im Gegenteil: Wir können beweisen, dass die freiwillige Werbe-Selbstkontrolle im Alkoholbereich bestens funktioniert. Verstöße gegen unsere Verhaltensregeln sind äußerst selten." Die von Bätzing in der Meta-Analyse zitierten Studien seien "wissenschaftlich extrem umstritten".