
Matratzen:
Casper sucht Schläfer jetzt auch Offline
Der Matratzenhändler Casper kooperiert mit der KaDewe Group, die ab Ende August Pop-Up-Stores für die Marke eröffnet.

Foto: Casper
Bisher war das Matratzen-Startup Casper nur Online aktiv. Jetzt hat es das Unternehmen, das vor rund einem Jahr in Deutschland an den Start ging, auch in den klassischen Handel geschafft: Dank einer Kooperation mit der KaDeWe Group können Kunden auf den gehypten Matratzen in den Kaufhäusern in Berlin, München und Hamburg probeliegen. Vorerst aber zeitlich begrenzt: Ab 28. August bis Ende Januar 2018 gibt es Casper dort in sogenannten „Pop-Up-Stores“.
Die Aktion ist mit Verwöhn-Angeboten verbunden: So können Kunden jeden Freitag zwischen 10 und 11 Uhr bei "Im Bett mit … Frühstück" mit Croissants und Orangensaft in den Tag starten. Der Mittwoch gehört dann der Entspannung: Von 17 bis 19 Uhr bekommen die Probeliegenden gleich noch eine Fußmassage und Getränke. Und bei dem Programmpunkt „Im Bett ohne Kinder“ können die Eltern ihren Nachwuchs jeweils am Samstag von 11 bis 16 Uhr bei der „Casper-Oma“ abgeben, die Geschichten vorliest. Die Erwachsenen können in dieser Zeit dann in Ruhe das Angebot testen. Wer überzeugt ist, kann sich seine Wunsch-Matratze noch am gleichen Abend nach Hause liefern lassen.
Neue Kanäle für den Verkauf
Die Berliner kommen im KaDeWe zuerst in den Genuß der Pop-Up-Stores, danach folgen das Kaufhaus Oberpollinger in München und ab Anfang September das Alsterhaus in Hamburg. Für Casper-Mitgründer Constantin Eis ist die Zusammenarbeit mit der KaDeWe Group ein wichtiger Schritt aus dem Online-Handel heraus: Sie sei "ein neuer Weg, mit unseren Kunden über die verschiedensten Kanäle zu kommunizieren, auch Offline." So soll ein "sympathisches und emotionales Erlebnis, das mit unserem Produkt interagiert", geschaffen werden. Eigene Läden in Europa seien für Casper, an denen sich kürzlich der ProSiebenSat.1-Finanzinvestor SevenVentures beteiligt hat, vorerst nicht geplant.
Der Versuch, auch im klassischen Handel Fuß zu fassen, ist für das 2014 gegründete US-Unternehmen strategisch von großer Bedeutung. Denn die Konkurrenz wächst sprunghaft: Neben Casper, die nach eigenen Angaben im ersten vollen Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von rund 100 Mio. US-Dollar erwirtschaftet haben, buhlen hierzulande inzwischen auch die Matratzen Bruno, Buddy, Emma, Eve, Hongi, Felix, Grafenfels, Muun und Smood um die Gunst der Schläfer. Und auch die etablierten Anbieter bleiben bei dem sich sprunghaft entwickelnden Segment nicht außen vor: Platzhirsch Matratzen Concord rüstet ebenso auf wie Versandhändler Otto, der mit seiner "One Fits All-Matratze" Paul-Paula insbesondere die junge Zielgruppe ansprechen will.