
Mein perfektes Wochenende:
Christiane Wolff: Mein perfektes Wochenende in Palma
Christiane Wolff ist Chief Corporate Communications Officer der Serviceplan-Gruppe. In Palma de Mallorca genießt sie neben der Stadt und dem schönen Wetter vor allem Kunst und Kultur.

Foto: C. Wolff
Für mich ist diese wunderschöne Stadt auf Mallorca mit dem größten Altstadtkern Europas in den letzten Jahren ein Kraftort geworden, wo ich besonders gerne in den grauen Monaten in München hinfliege, um Sonne, Meer, leckeres Essen, aber auch ganz viel Kultur zu inhalieren. Bevor ich Palma kennen lernen durfte, hatte ich auch das Vorurteil, dass es hier nur Bier und Ballermann gibt. Das kann man haben – muss man aber nicht. Und dazu kommt man von München in knapp zwei Stunden nach Palma - und vom Flughafen sind es dann nur wenige Minuten bis in die Stadt.
Ich habe mich in den letzten Jahren besonders in das In-Viertel Santa Catalina verliebt. Samstagmorgen mit dem Flieger um acht Uhr gelandet, starte ich dort am liebsten mit einer Runde Joggen an der wunderschönen Strandpromenade bis nach Portixol. Und freue mich auf mein erstes Frühstück im "La Madeleine de Proust" mit Croissant oder Müsli, frisch gepresstem Orangensaft und einem leckeren Caffe con Leche.
Den Samstag kann man anschließend wundervoll in der Altstadt von Palma verbringen und eine der vielen Galerien besuchen. Besonders angetan haben es mir die Galeria Peleriras, die seit 1969 spanische Künstler weltweit vermarktet, frische Künstler wie James Rizzi oder Peter Wolframm. Graffiti und Fotografie dürfen auf dem Rundgang natürlich auch nicht fehlen: Die gibt es bei Theofilos Klonaris. Alex Katz, der auch in der Sammlung Serviceplan zu finden ist, wird in Palma von der Galerie K vertreten. Und die Galerie Braun lohnt sich auch meistens für einen Besuch.
Ein spätes kleines Mittagessen nach der Galerienrunde durch die Altstadt gibt es dann in der Markthalle von Santa Catalina. Dort gibt es für mich nur die EINE Bar: Joan Frau. Hier tobt das spanische Leben, auch wenn natürlich auch hier bereits die Touristen sind. Dennoch hat es ein ganz besonderes Flair - und den sympathischen Brüdern hinter der Theke beim Arbeiten zuzuschauen, ist wie ein kleines Theaterstück. Oder besser wie ein Improvisationsballett. Mit wie viel Freude, Spaß und Leichtigkeit sie die durstigen, hungrigen, laut lachenden und sich unterhaltenden Menschen in wenigen Stunden glücklich machen, ist einfach ganz großes Kino.
Am Nachmittag geht es dann in das wunderbare Kunstmuseum "Es Baluard" – zeitgenössische Kunst auf über 5.000 Quadratmetern. Dort findet sich immer eine spannende Sonderausstellung, aber auch die ständige Sammlung ist einen Besuch wert. Mit Kunst geht es auch beim Apero weiter – und auch in der Altstadt: in der "Sifoneria". Sicher eine der ungewöhnlichsten Lokalitäten auf der Insel – Kunstgalerie und Retroladen für Sodaflaschen und Wein in einem.
In den Sommermonaten gibt es abends noch oft Open-Air-Konzerte, die ich genieße. "Palma de Primavera" bietet beispielsweise kostenlose abendliche Freiluftkonzerte an unterschiedlichen Orten und für jeden Musikgeschmack – von Klassik bis Flamenco. Zum "late dinner" geht es zurück in die Altstadt und in meine Lieblings-Tapas-Bar: Bar Espana. Die Tortilla ist ein Traum!
Am Sonntag leihe ich mir ein Fahrrad aus und fahre am Hafen entlang und dann ein bisschen den Weg bergauf bis zur ehemaligen Wirkungsstätte von Miró. Hier bekommt man Einblick in das künstlerische Schaffen und Leben des spanischen Meisters. Mirós Atelier, Teil des Museums Fundacio Pilar i Joan Miro, blieb auf ausdrücklichen Wunsch des Künstlers unverändert. Und hier fühlt der Besucher die Energie des Ortes, die auch den Künstler maßgeblich beeinflusst hat.
Nun geht es zurück mit dem Rad ans Meer und ich mache einen letzten Abstecher nach Portixol. Dort unbedingt zum späten Lunch ins El Bungalow mit nicht nur leckerem Fisch, sondern auch einem letzten Blick aufs Meer, bevor es mit der letzten Maschine vollgetankt mit Glück, Sonne und Licht wieder nach München geht...