
Christiane zu Salm wirft bei Burda hin
Kurzes Gastspiel: Nur ein halbes Jahr nach ihrem Einzug in den Burda-Vorstand räumt Christiane zu Salm schon wieder ihren Schreibtisch.
Fliegender Wechsel bei Burda: Crossmedia-Vorstand Christiane zu Salm ist schon wieder auf dem Absprung. Dafür zieht Philipp Welte schon am 1. Dezember in den Burda-Vorstand ein - mit noch mehr Kompetenzen.
Zu Salm wolle sich "ab Dezember diesen Jahres wieder verstärkt um ihre eigenen unternehmerischen Aktivitäten kümmern und wird ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlagern", heißt es in einer Mitteilung ds Münchner Medienkonzern. Verleger Hubert Burda selbst sprach von einer "persönlichen Entscheidung, die wir sehr bedauern, aber akzeptieren". Zu Salm soll Burda allerdings noch ein Jahr lang als Beraterin zur Verfügung stehen. Ihr Crossmedia-Ressort soll nun zwischen Philipp Welte und Paul-Bernhard Kallen aufgeteilt werden. Christiane zu Salm war erst am 1. April bei Burda angetreten.
Der Abgang von zu Salm hatte sich für Insider in den vergangenen Monaten bereits angedeutet. Nach Einschätzung von Verlagskennern hatte die 42-Jährige bei der Neuverteilung der Vorstandsressorts nach dem Rücktritt von Verlagsvize Jürgen Todenhöfer eher schlecht abgeschnitten. Dessen Erbe teilten sich weitgehend Finanzchef Kallen und der künftige Zeitschriftenchef Welte auf. Dabei wurden zu Salm zu ihrem Einstand bei Burda sogar Ambitionen nachgesagt, eines Tages die Führung des Unternehmens zu übernehmen.
Bei den jüngsten Machtkämpfen hatte zu Salm jedoch offenbar den Kürzeren gezogen. Die Zuständigkeit für den wichtigen Bereich Vermarktung landete nicht bei ihr sondern beim künftigen Zeitschriftenchef Philipp Welte. Zuletzt musste sie außerdem die Verantwortung für einige zentrale Abteilungen abgeben. Welte, dessen Position durch zu Salms Abgang weiter gestärkt wird, soll jetzt bereits am 1. Dezember in München anfangen. Eigentlich liefe sein Vertrag mit Axel Springer erst gegen Jahresende aus.
Einen Neuzugang gibt es bei Burdas internationalem Geschäft: Fabrizio D'Angelo, International-Chef des Mailänder Verlagshauses Mondadori, wechselt zum Dezember als neuer Geschäftsführer der Burda Holding International nach München. Wie der "Kontakter" in seiner heutigen Ausgabe berichtet, beerbt der Italiener dort Jan-Gisbert Schultze, der zum mit Burda assoziertem Investment-Fonds Acton Capital Partners geht.