
Globale McCann-Studie:
Corona: Eine Chance für starke Marken
Weltweit wächst die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Chance und Gefahr zugleich für Marken - Von ihnen erwarten Menschen Unterstützung, gleichzeitig wird mehr auf den Preis geachtet.

Foto: McCann
Die Hälfte der Verbraucher wünscht, dass sich Marken mehr im Kampf gegen die Pandemie engagieren und sich unter anderem auf die Beschaffung lebenswichtiger Ressourcen wie Beatmungsgeräte, Masken und andere Schutzausrüstung konzentrieren. Die Mehrheit der Menschen weltweit glaubt, dass Regierungen und Unternehmen zusammenarbeiten sollten, um die Coronavirus-Krise zu lösen. Einer von drei Befragten ist der Meinung, dass CEOs für ihre Mitarbeiter Opfer bringen sollten (in Großbritannien sind es 54, in den USA 48 Prozent). Das sind einige der Ergebnisse der 3. Studie "Truth About Culture and COVID-19 Phase 3" zur Pandemie, die von der Global Intelligence Unit der McCann Worldgroup - McCann Worldgroup Truth Central - durchgeführt wurde.
Generische Marken im Aufwind
Demnach war der Aufbau starker Marken wohl noch nie so wichtig wie heute. Denn weltweit gibt mehr als eine von zehn Personen (13 Prozent) an, bereits auf generische Marken umgestiegen zu sein, um Geld zu sparen (am höchsten in China und Lateinamerika). Viele Marken sind bereits aktiv geworden und haben mit enormer Kreativität und Innovation auf die Pandemie reagiert; eine von fünf Personen weltweit gibt an, dass sie diese Kreativität inspiriert.
Die Welt kämpft nicht nur gegen eine virale Coronavirus-Pandemie, sie kämpft mit einer Flutwelle an viralen Falschmeldungen und Fehlinformationen. 3 von 10 Menschen weltweit sagen, sie wüssten nicht, welchen Informationen sie vertrauen können (in Frankreich sind es sogar 47 Prozent). 1 von 5 Menschen gibt an, dass sie die Nachrichten nicht mehr lesen, weil sie sich darüber aufregen. Entsprechend eindeutig sind die Erwartungen mit Blick auf die Rolle der Marken: 38 Prozent der Befragten gaben an, dass diese "den Menschen helfen sollen, die Wahrheit zu verstehen". Auf die Frage nach ihren vertrauenswürdigsten Quellen für das Verständnis der Pandemie sind weltweit immer noch die Mainstream-Nachrichtenmedien die wichtigste Quelle (45 Prozent), aber interessanterweise variiert dies von Land zu Land: Die Befragten in den USA, Italien und Frankreich geben an, dass ihre vertrauenswürdigste Quelle ihr lokaler Gesundheitsdienst/Arzt ist, während sich die Deutschen an Regierungspolitiker wenden. Ein Drittel der Menschen in China gibt an, dass Marken ihre vertrauenswürdigste Quelle der Wahrheit sind.
Die Angst vor dem Jobverlust wächst
Von den 15 untersuchten Ländern sind die Deutschen am wenigsten besorgt über den Ausbruch von Corona. Tatsächlich hat die Besorgnis über den Ausbruch in Deutschland als Reaktion auf den relativen Erfolg des Landes bei der Bekämpfung des Ausbruchs abgenommen. Laut der Studie sank der Anteil der Menschen von 59 auf 45 Prozent, die sich Sorgen machen über den Ausbruch der Viruskrankheit. Im Gegenzug hat das Vertrauen in die Regierung im vergangenen Monat zugenommen. 39 Prozent der Menschen in Deutschland glauben, dass ihre Regierung vorbereitet ist, mit dem Ausbruch umzugehen. Anfang März waren es noch 25 Prozent. Da die Besorgnis über den Ausbruch jedoch abnimmt, beginnen sich wirtschaftliche Bedenken durchzusetzen. Fast zwei Drittel der Menschen sind besorgt, dass die Wirtschaft darunter leiden wird. Auf der anderen Seite glauben mehr als die Hälfte, dass das Beste, was Marken in einer Zeit des Coronavirus tun können, ist, sich um ihre Mitarbeiter zu kümmern.
Weltweit sagen 56 Prozent der Menschen, dass sie sich Sorgen machen, dass die Wirtschaft unter Covid-19 leiden wird. Vier Wochen zuvor waren es noch 48 Prozent. Diese Besorgnis ist vor allem in den USA (66 Prozent), Großbritannien (64 Prozent) und Frankreich (62 Prozent) zu spüren. Fast jeder Dritte befürchtet, infolge der Pandemie seinen Arbeitsplatz zu verlieren. In Japan sind es sogar 58 und in China 50 Prozent.