Die Branche bekundet indes, dass sowohl UKW als auch DAB+ gefragt seien. Von Seiten der Automobilindustrie - Audi und BMW, die mit DAB+ ausstatten - heißt es auf dem Gipfel, dass Digitalradio als Broadcast für die Basisverpflegung mit Musik und Infos notwendig sei, Internetradio als Ergänzung mit Musik und News. Kommerzielle Anbieter wie etwa Antenne Bayernächzen derweil unter den Kosten der Doppelbelastung für beide Verbreitungswege, die parallel genutzt werden und pocht auf finanzielle Unterstützung. Senderchef Karlheinz Hörhammerfürchtet den Abschied von UKW: "Wir sehen kein Umstiegsszenario auf Basis der Endgeräte im Markt. Das wäre ein bitteres Ende der Gattung Hörfunk". Wie erinnern uns: Ursprünglich sollten schon bis 2010 alle Radiosender ihren Sendebetrieb auf das digitale DAB (Digital Audio Broadcasting) umgestellt haben. Nach massiven Widerständen hatte der Gesetzgeber einen festen Termin allerdings gestrichen.

Als nächstes soll in NRW für Digital Radio getrommelt werden. Unter dem Slogan "Ich will es einfach!" ist im bevölkerungsreichsten Bundesland eine crossmediale Werbekampagne für DAB+ gestartet. Die gemeinsame Aktion des WDR, des Deutschlandradios, der im bundesweiten und regionalen Digitalradio verbreiteten privaten Programme sowie des Sendernetzbetreibers Media Broadcast ist auf zwölf Wochen angelegt. Die Macher der Kampagne wollen die Bevölkerung für die Radiotechnologie der Zukunft sensibilisieren, auf die Vielfalt der digitalen Programme aufmerksam machen und über die einfache Bedienung der digitalen Radiogeräte informieren.

ps/ko


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.