
"Bild":
Dank Wulff-Anruf zieht Diekmanns Mailbox ins Museum ein
Kai Diekmanns Mailbox wird Teil der deutschen Geschichte: Die berühmte Nachricht des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff beim "Bild"-Chefredakteur ist jetzt in einer Ausstellung in Leipzig zu hören.
"Guten Abend Herr Diekmann, ich rufe Sie an aus Kuwait ..." - die berühmte Nachricht des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff auf der Mailbox von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann ist jetzt in einer Ausstellung in Leipzig zu hören. Unter dem Motto "Unter Druck! Medien und Politik" beleuchtet das Zeitgeschichtliche Forum von Freitag an das Verhältnis zwischen Politikern und Berichterstattern. Rund 900 Objekte werden präsentiert, darunter Studiorequisiten, Zeitungsartikel oder ein altes Handy der Bundeskanzlerin, wie die Stiftung Haus der Geschichte am Donnerstag mitteilte.
Diekmann setzt in der Sache am Donnerstag einmal mehr stark auf Selbstvermarktung via Twitter. Unter anderem diese Botschaft hat der "Bild"-Chef im Kurznachrichtendienst abgesetzt:
Den Anruf des Präsidenten hatte mein Handy unbeschadet überstanden - den Bade-Unfall im Sommer drauf dagegen nicht... pic.twitter.com/uwsWUPC7IK
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) December 4, 2014
Der Anruf von Wulff auf Diekmanns Mailbox, mit dem er 2011 Konsequenzen gegen einen Artikel in der "Bild"-Zeitung über die Finanzierung seines Hauskaufs androhte, können Besucher per Kopfhörer verfolgen. Dazu zeigt das Museum bis zum 5. August kommenden Jahres auch das Blackberry-Handy mit der gespeicherten Botschaft. Nach Bekanntwerden des Anrufs geriet das Staatsoberhaupt öffentlich immer stärker unter Druck. Am 17. Februar 2012 schließlich trat Wulff zurück, nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover für Ermittlungen die Aufhebung seiner Immunität beantragte. Wulff wurde später vor Gericht vom Vorwurf der Vorteilsnahme freigesprochen.
ps/dpa