
PR-Aktion gegen Armut:
Darum "trinken" Angela Merkel und Martin Schulz aus der Spree
Die Agentur Preuss und Preuss inszenierte für One eine schräge PR-Aktion, um auf die Armut in der Welt aufmerksam zu machen.

Foto: Marco Urban/Preuss und Preuss
Auf einem 12 Meter langen Boot fuhren die knapp vier Meter hohen Gesichter von Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gestern am Bundestag in Berlin vorbei. Aus gelben Riesenstrohhalmen "tranken" Merkel und Schulz während der Fahrt aus der nicht-trinkbaren Spree. Neben ihnen prangte der Slogan "Weil Armut ungenießbar ist" und der Hashtag zu der Bundestagswahlkampagne von One: #MundAufGegenArmut.
Nach ihrem Pitch-Gewinn inszenierte Preuss und Preuss die PR-Aktion für die entwicklungspolitische Lobby- und Kampagnenorganisation One. Das Ziel: Auf die extreme Armut in der Welt aufmerksam machen.
"Besonders im Wahlkampf bieten sich gute Gelegenheiten, auf die Probleme der Entwicklungsländer aufmerksam zu machen und auf Politiker Einfluss zu nehmen. Unsere Kampagne soll dabei unterstützen und PR-wirksam für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit sorgen", kommentierte Geschäftsführer Michael Preuss das Konzept.
Der Artikel ONE
Der Artikel ONE ist der zentrale Aufruf von One zur Bundestagswahl 2017 und kann sowohl von Wählern als auch von Kandidaten unterzeichnet werden. Er formuliert das Ziel, extreme Armut bis zum Jahr 2030 auszulöschen. Preuss und Preuss will für die entwicklungspolitische Lobbyorganisation erreichen, dass die Bekämpfung extremer Armut ganz oben auf der Agenda der nächsten Legislaturperiode steht. Jede Unterschrift soll den Druck auf die Politiker erhöhen, die in den kommenden vier Jahren die Regierung bilden werden. Die Wähler können damit zum Ausdruck bringen, dass sie sich ein Deutschland wünschen, das international Verantwortung übernimmt.
Bislang haben schon über 13.600 Menschen in Deutschland diese Petition unterzeichnet. Die Kandidaten, die den Artikel ONE unterzeichnen, verpflichten sich ihrerseits, für eine starke Entwicklungspolitik in der nächsten Legislaturperiode einzutreten. Dies haben bereits knapp 400 Kandidaten getan, sagt die Agentur.
"Dass Angela Merkel und Martin Schulz das dreckige Spreewasser trinken, erscheint völlig absurd", sagt Stephan Exo-Kreischer, Deutschland-Direktor von One. "Für Millionen Menschen ist es aber traurige Realität, ungenießbares Wasser trinken zu müssen. Extreme Armut hat viele Gesichter, verschmutztes Wasser ist nur eines davon. Es ist einfach nicht länger hinnehmbar, dass Millionen Menschen von extremer Armut betroffen sind. Wir fordern, dass die nächste deutsche Bundesregierung, ganz gleich wer sie stellt, der Armutsbekämpfung in Afrika besonders hohe Priorität einräumt."
Verantwortlich für die Kampagne waren:
Preuss und Preuss: Nina Preuss (Geschäftsführung), Michael Preuss und Lutz Plümecke (Geschäftsführung und Creative Directors), Christoph Laurisch, Marcus Krone und Marcus Neumann (Art Direction), Jens Wages (Beratung) Nele Frobel (Projektmanagement). Spreeproduktion: Annette Hoss, Andreas Reinhardt; ONE: Alicia Blázquez Fernández (Kampagnenmanagement); Fotos/Bildmaterial: Marco Urban und Preuss und Preuss