Der beachtliche Preis von 999 Dollar für das iPhone X (in Deutschland geht das iPhone X Anfang November in den Verkauf, die günstigste Variante kostet dann 1149 Euro) ist unter diesen Umständen nicht nur Kalkül, sondern ein Marketing-Coup. Apple führt mit dem iPhone X sozusagen die Luxusklasse ein und schraubt die Begehrlichkeiten weiterhin nach oben.

Zwar führt der Preis dazu, dass sich nicht jeder das Gerät leisten kann, aber genau das ist der Sinn hinter der Preispolitik. Das iPhone X ist auf dem besten Wege dazu, Statussymbol zu werden - noch viel mehr, als es die parallel auf den Markt kommenden iPhone-Geräte 8 und 8 Plus sein können.

Die Marke Apple wird durch die Einführung des iPhone X nichts von ihrer globalen Strahlkraft einbüßen, im Gegenteil: Das neue Telefon mit dem X wird ab sofort alle Begehrlichkeiten wecken. Genau das braucht die Marke, um weiterhin die Strahl- und Anziehungskraft zu haben, die Apple mit seinem iPhone von Anbeginn hatte. Der Hype ist ungebrochen - egal, ob andere mit ihren technischen Features ein paar Monate früher dran waren.

Was Samsung anders macht - aber nicht besser

Wie wenig der technische Vorsprung Samsung nützt, zeigt der Preisverfall des hochgelobten Samsung S8 und S8+: Das Gerät kostet derzeit nur noch rund 500 Euro, Samsung selbst zahlt 350 Euro für die Rückgabe eines alten Geräts. Das ist eine kundenfreundliche Preispolitik mit der Möglichkeit zur Kundenbindung. Die Marketingstrategie einer Luxusmarke ist es nicht - diesen Anspruch hat Samsung nicht. Das Unternehmen setzt auf pure Abverkaufsmasse.

Eine vergleichbare Abverkaufsaktion würde Apple nicht in den Sinn kommen, die Geräte behalten ihren Wert, auch wenn sie bereits vom Nachfolgemodell abgelöst wurden. Das ist eine straffe Preispolitik. Führt aber dazu, dass der Konsument nie das Gefühl verliert, ein wertiges und begehrtes Produkt in den Händen zu halten. Das jeden Preis wert ist. Und so sieht es aus:

Das neue Gerät der Luxusklasse.

Das neue Gerät der Luxusklasse.

Auch die neue Apple Watch bewirbt der Konzern mit emotionalem Spots:


Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.