
BBS und das Niedersachsen-Ticket:
Das Rätsel um Möchtegern-Influencerin "Nini" ist gelöst
Sie haben zwei Wochen dicht gehalten, aber nun outen sich die Agentur BBS und die Niedersachsenticket GmbH als Absender der witzigen Influencer-Parodie. Sie ist Teil der "Fahr away"-Kampagne.

Foto: Niedersachsenticket GmbH
Das muss man der Niedersachsentarif GmbH (NITAG) und ihrer Agentur BBS lassen: Sie haben wirklich dicht gehalten. Obwohl sie natürlich sofort in den Verdacht gerieten, der Absender der lustigen Parodie mit der Möchtegern-Influencerin "Nini" zu sein. Die hatte vor gut zwei Wochen einen ganzen Stapel Postkarten aus Meppen in die Redaktion geschickt. Darauf nicht nur nette Grüße von ihrer Niedersachsenreise, sondern auch die Bitte, ihr allererstes Youtube-Video als selbsternannte Influencerin - "spezialisiert auf Beauty, Travel und Fashoin" - anzuschauen. Ein erstes Social-Media-Video und dann gleich Werbung?
Prompt wurde das Werk von "Nini's DreamPlace" unsere Kreation des Tages. Denn die Hingabe, mit der "Nini" darin "mega aufgeregt" das Niedersachsen-Ticket anpreist, ist sehr unterhaltsam inszeniert und spielt gekonnt mit Influencer-Klischees. Wie ein Beauty-Produkt preist "Nini" das Ticket und dessen Vorteile an. Zum Beispiel die schöne Glitzerkante, die so gut zu ihren Fingernägeln passt. Oder den billigen Mädelsausflug zu fünft, der jetzt möglich ist. Wobei Michelle dann doch nicht mit darf, die hat "Nini" nämlich "entfollowt." Und im Hintergrund sorgen das Niedersachsenross und das Schild "Fahr away für 7,80" für die passende Kulisse. Mega.
Wer hat "Nini" beauftragt? Auf Nachfrage bei BBS und NITAG hieß es nur: "Wir doch nicht..." Und so blieb Ninis Niedersachsenliebe vorerst ihr Geheimnis.
Teil der "Fahr Away"-Kampagne
Jetzt, zwei Wochen und etliche Schleifen in Social Media später, outen sich Kunde und Agentur nun doch erwartungsgemäß als Absender. Die Influencer-Parodie "Nini" soll die seit Jahren laufende "Fahr away"-Kampagne für das Niedersachsen-Ticket befeuern. BBS ist seit vier Jahren der zuständige Agenturpartner. Bei NITAG ist Silvia Lindau verantwortlich.
Der Nini-Clip (Produktionsfirma: Impossible Filmproductions) läuft auf Youtube und ist als gesponserte Video-Ad in allen großen Social-Media-Kanälen zu sehen. "Fürs Social Web haben wir eine kreative Idee umgesetzt, die nicht einfach die klassische Kampagne ins Netz verlängert. Wir fanden die Spitzen des Influencer-Hypes so unfreiwillig komisch, dass wir daraus eine eigene Kampagne machen wollten – aber nicht als Pranger, sondern als Parodie. Die Zuschauer sollten sich fragen: Ist die echt? Und dabei auch ein wenig über das Niedersachsen-Ticket erfahren", erklärt Christian Hamel, Geschäftsführer der BBS Werbeagentur.
"Influencer-Marketing ist sehr teuer geworden, die Ergebnisse oft inhaltlich zweifelhaft und der Erfolg schwer prognostizierbar. Da lag die Alternative auf der Hand: Selber eine 'Influencerin' schaffen, auf Earned Media zielen und Paid Media als zielsicher dosierbaren Brandbeschleuniger nutzen", ergänzt Mediastratege Ralf Scharnhorst von Scharnhorst Media.
Digitale Multiplikatoren mit Postkarte geködert
"Den anfänglichen Wirbel um sie haben wir eingeplant", sagt Per-Ole Penkert, Creative Director bei BBS. "Das Targeting war zunächst auf digitale Multiplikatoren ausgerichtet." Als Karriereschub für Nini und Köder dienten dabei die Postkarten aus dem schönen Meppen. So wurde "Nini" zum Gesprächsthema auch über die Kernzielgruppe hinaus. Inzwischen wird die Kampagne auch auf die eigentliche Zielgruppe in Niedersachsen ausgesteuert und "erhöht Woche für Woche ihre Views", so die Agentur.
Wie es mit "Nini" weitergeht, lassen BBS und die Niedersachsenticket GmbH noch offen. "Schaut euch die Welt an", rät die Neu-Influencerin im Clip. Zumindest in Niedersachsen könnte man damit ja mal anfangen und "Nini" gerne noch eine Weile begleiten. 23 Abonnenten auf YouTube hat sie schon.
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