
Spiegel-Verlag:
Der "Spiegel" widmet sich den schönen Seiten
Ab 23. September wird dem Nachrichtenmagazin viermal im Jahr ein Lifestlye-Supplement beiliegen. Das "S-Magazin" dreht sich um Mode, Design und Genuss.

Foto: Spiegel-Verlag
Der Hamburger Spiegel-Verlag scheut Experimente nicht: Digital gibt es seit Mitte Mai "Spiegel Daily" als digitale Abendzeitung. In Print kam im März der Senioren-"Spiegel" mit dem Namen "Spiegel Classic" auf den Markt - und wurde nach einer Ausgabe wieder eingestellt. Es folgte "Spiegel Fernsehen"; die 14-tägliche Programmzeitschrift wurde in Hessen im Mai getestet. Der Ausgang des Experiments ist noch offen. "Wenn uns alle relevanten Zahlen vorliegen, werden wir sie gemeinsam mit den verantwortlichen Bereichen auswerten und das weitere Vorgehen besprechen", teilt der Verlag offiziell auf Anfrage mit.
Und nun also Lifestyle. Ein neues "Stilmagazin" soll es sein, das sich um Mode, Design und Genuss dreht. Zum Markenkern des "Spiegel" passend werde es sich aber diesen Themen "journalistisch anspruchsvoll und visuell hochwertig" widmen. Klaus Brinkbäumer, Chefredakteur des "Spiegel": "Das 'S-Magazin' wird die schönen Seiten des Lebens suchen. Es wird den am Wochenende erscheinenden 'Spiegel' bereichern." Der Titel wird also nicht wie die oben genannten als eigenständiges Heft geführt, sondern kommt zusammen mit dem Mutterheft. Das Supplement werde erstmals am 23. September erscheinen und künftig viermal im Jahr dem "Spiegel" beigelegt (und zwar im März, Mai, September und Oktober - also den anzeigenstarken Monaten). Der verkaufte zuletzt (1. Quartal 2017) am Kiosk und im Abo durchschnittlich 582.622 Exemplare (gesamte Verkaufsauflage: 771.066; Quelle: PZ-Online/IVW).
Die Druckauflage des "S-Magazins" liegt dementsprechend bei rund 820.000 Exemplaren. Das Tabloid ist größer als das Nachrichtenmagazin und wird dem "Spiegel" deshalb gefalzt beiliegen. Online werden die neuen Inhalte in der Rubrik "Stil" in einem eigenständigen Bereich integriert. Geplant ist außerdem, die Marke auch mittels Konferenzen erlebbar zu machen.
Als Konkurrenten identifiziert der Verlag die Beilagen in der "Zeit", der "SZ" und der "FAZ" sowie "Stern Mode" (siehe Spiegel Media).
Jede Ausgabe des "S-Magazin" soll ein gesellschaftlich relevantes Thema als Schwerpunkt aufgreifen, feste Rubriken und Kolumnen gibt es aber auch. Das erste Heft widmet sich dem "Alter" - das reicht von Stilikonen wie Iris Apfel (siehe Cover-Foto links) bis zum Vintage-Trend. Man kommt aber nicht umhin, sich zu fragen, ob hier noch Stil-Themen übrig waren aus dem eingestellten "Spiegel"-Classic. Was, das sollten wir hinzufügen, der Qualität der Inhalte ja keinen Abbruch tut.
Das "S-Magazin" hat der Verlag zusammen mit Bianca Lang-Bognár, Redaktionsbüro Brookmedia, und Andreas Möller entwickelt, für die Gestaltung ist der ehemalige "Stern"-Artdirektor Johannes Erler und Partner der Designagentur Erler Skibbe Tönsmann verantwortlich.
Die Vermarktung des Supplements übernimmt Spiegel Media. Anzeigenschluss ist am 25. August. Eine normale 1/1-Seite im "Spiegel" kostet um je nach Platzierung um die 70.000 Euro, im "S-Magazin" 49.000 Euro (brutto).