Deutsche Bank stellt sich gegen Forderungen Kirchs
Die Deutsche Bank hat eine in dieser Woche zugestellte Schadensersatzforderung des gescheiterten Medienunternehmer Leo Kirch in Höhe von 1,4 Milliarden Euro zurückgewiesen. "Die Forderungen sind gegenstands- und substanzlos", sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher.
Die Deutsche Bank hat eine in dieser Woche zugestellte Schadensersatzforderung des gescheiterten Medienunternehmer Leo Kirch in Höhe von 1,4 Milliarden Euro zurückgewiesen. "Die Forderungen sind gegenstands- und substanzlos", sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher. Die Bank sei von Kirchs Anwälten aufgefordert worden, wegen des Zusammenhangs eines TV-Interviews im Februar 2002 des damaligen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer mit der Pleite des Kirch-Konzerns bis 30. Januar 1,4 Milliarden Euro zu zahlen. Falls dies nicht geschehe, wolle Kirch das Geld einklagen. Einer solchen Klage werde die Bank entschlossen entgegentreten, hieß es in Frankfurt.
Vor einem Jahr hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass die Deutsche Bank und Breuer selbst grundsätzlich für Schäden haften, die der Kirch-Gesellschaft Printbeteiligungs GmbH durch Breuers öffentlich geäußerte Zweifel an Kirchs Kreditwürdigkeit entstanden sind. Bevor Kirch von der Deutschen Bank jedoch Geld bekommt, muss er in einem neuen Prozess nachweisen, dass die Interview-Äußerung vom Februar 2002 bei der Gesellschaft tatsächlich Schäden verursacht hat.
Auslöser des jahrelangen Rechtsstreits war ein Interview des Fernsehsenders Bloomberg TV. Darin hatte Breuer im Februar 2002 über Kirchs Kreditwürdigkeit gesagt: "Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen." Zwei Monate später meldete die erste Kirch-Gesellschaft Insolvenz an. Nach den Worten des BGH hat die Deutsche Bank damit ihre vertraglichen Pflichten gegenüber der Printbeteiligungs GmbH verletzt, die mit einem Darlehen von knapp 720 Millionen Euro Kunde der Bank war.