
Interview:
Deutscher Werbefilmpreis: "Im nächsten Jahr wird es besser sein"
Der Deutsche Werbefilmpreis wurde komplett überarbeitet. Jetzt steht die Shortlist, doch die Überraschungen blieben aus. Interview mit Tony Petersen vom Veranstalter.
Am 22. März wird nach einem Jahr Pause erneut der Deutsche Werbefilmpreis verliehen. Die Shortlist steht. Doch die Überraschungen blieben aus. Obgleich das Procedere komplett geändert und die Teilnahme erleichtert wurden. So konnten Interessierte Vorschläge kostenlos auf einer Internet-Plattform hochladen. Die Arbeiten wurden anschließend von einer Experten-Jury begutachtet. W&V sprach mit Tony Petersen, dem Sprecher der Sektion Werbung in der Produzentenallianz.
Wie viele Arbeiten wurden denn für den Deutschen Werbefilmpreis 2014 eingereicht?
In der Summe waren es 440, wenn man es nach Mehrfachnennungen in den Kategorien aufdröselt, so sind es 670 Arbeiten.
Zufrieden mit der Resonanz?
Wenn man so einen Award neu aufstellt, gibt es keine Erwartungen, weil so vieles möglich ist. Wir sind nicht unzufrieden, aber es wird im nächsten Jahr besser sein.
Wer hat vor allem eingereicht? Agentur-Leute? Werbefilmer bzw. Produktionen?
Da wir keine Ranking-Punkte vergeben, haben sich Agenturen deutlich zurückgehalten. Die Einreichungen durch Produzenten machen den Löwenanteil aus. Was uns freut ist, dass die Gewerke deutlich aktiver sind in der Einreichung, besonders bei Visual Effects und Komposition. Aber wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Die Wahrnehmung dieses neuen und anders konzipierten Awards muss und wird noch wachsen.
Auffällig bei der Shortlist: Es sind fast ausnahmslos bekannte Spots, wie sie auf bei den anderen Wettbewerben wohl auf der Finalisten-Liste zu finden sein werden. Wo sind die unbekannten "Perlen"?
Tja wo sind sie? Im Ernst: Wahrscheinlich gibt es nicht so viele Perlen in Deutschland. Aber auch hier gilt: Wir sind in der Wahrnehmung - gerade bei Leuten die es nicht gewohnt sind, Filme einzureichen - noch steigerungsfähig.
Gibt es bereits Learnings, was geändert werden muss?
Selbstverständlich gibt es Learnings, und dessen waren wir uns auch bewusst. Wir werden nach dem Award analysieren, was gut war und was verbesserungsfähig ist. Erstmal gibt es ein Grundgefühl , das uns sagt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mehr war nicht zu erwarten.
Die Sektion Werbung innerhalb der Produzentenallianz wächst. Allein in diesem Jahr wuchs die Interessenvereinigung um 15 Mitglieder. Neu hinzugekommen sind die Produktionshäuser Soup films, Trotzkind, Doppelgänger, Bubbles, Commlab, Zeitsprung, Wunderfilm, Laterna Magica und Mr. Bob. Ebenfalls aufgenommen wurden die Postproduktionen Sehsucht, Magic Farm, Pirates + Paradise, Chroma TV, Nhb und Liga 01. Damit erhöht sich die Zahl auf 40 Mitglieder – und die Bedeutung der Sektion im Dialog mit Kunden aber auch anderen Verbänden, so Tony Petersen.
So hat es erste Gespräche der Sektion mit dem Forum Filmproduktion im GWA gegeben, um einheitliche Standards für den Werbefilm zu etablieren. Petersen: „Wir arbeiten an einer Neuauflage der Strukturen der Produktion von Werbefilmen, um in dem wichtigen Feld des Bewegtbilds im Marketing die Handlungsmuster zwischen Kunde, Agentur und Produktion zu aktualisieren.“
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