Cannes 2013:
Deutschland punktet mit sechs Promo & Activation-Löwen
Nach acht Löwen im vergangenen Jahr gewinnen die deutschen Agenturen in diesem Jahr beim Festival of Creativity in der Kategorie Promo & Activation sechs Löwen. Einer davon ist sogar golden.
BBDO gewinnt den einzigen deutschen goldenen Promo & Activation-Löwen in diesem Jahr. Die Networkagentur sichert sich für die WWF-Arbeit „The Ant Rally“ – eine Demonstration von Ameisen durch ihr Terrarium im Kölner Zoo.
Silber holt sich Saatchi & Saatchi gleich doppelt für „Days of Hope“ (Diakonie Frankfurt und Partner). Die drei bronzefarbenen Löwen gehen an Kolle Rebbe („Meltdown“/Gruner + Jahr) und Serviceplan (einmal für die „Livespots“ für Sky, einmal für „The daily abuse“ für Innocence in Danger).
Damit gehen die deutschen Agenturen mit sechs Löwen nach Hause. Im vergangenen Jahr waren es acht Löwen. Allerdings hatten es auch weniger Arbeiten auf die Shortist geschafft: 18 im Vergleich zu den 27 im Vorjahr. Alle Gewinner finden Sie in der Siegerliste.
„Wir haben uns bemüht, den vielen Arbeiten Herr zu werden und nur die besten Cases rauszufiltern“, sagt Jury-Präsident Rob Schwartz von TBWA. Im Jahr des 60-jährigen Jubiläums wolle man die Arbeiten prämieren, die „ein Zeichen setzen, zeitgemäß und gleichzeitig zeitlos sind.“
Mit dem Grand Prix sei das gelungen, glaubt der Vorsitzende. Die höchste Auszeichnung geht an Ogilvy Brasil für den Fußballclub Sport Club Recife: Mit einer umfassenden Kampagne sollen die Fans des Vereins dazu gebracht werden, einen Organspendeausweis auszufüllen und mit sich zu tragen. Dann, so die Aussage der Agentur, lebe die Leidenschaft für Fußball im Empfänger des Organs nach dem Tod des fußballverrückten Spenders weiter.
„Die Arbeit ist eine wahre Activation-Kampagne“, sagt Arno Lindemann von Lukas Lindemann Rosinski – der als deutscher Vertreter neben Rolf Leger von Kolle Rebbe in der Jury saß. Um die Kategorie greifbarer zu machen, habe Rob Schwartz seine Juroren jeden Tag darauf eingestimmt, die Kampagnen positiv zu bewerten, die wirkliches Involvement ermöglichen. "Ich wollte der Kategorie ein Gesicht geben und dafür sorgen, dass die Haltung in den Köpfen der Kreativen verschwindet, in der Kategorie Promo gewinne man immer etwas", sagt Schwartz.
Umso wichtiger war der Jury die Idee einer Arbeit. Allein um Technik geht es nicht mehr. "In den Casefilmen ist zu beobachten, dass es viel um die Resultate geht und die Idee oft in den Hintergrund rückt", bemängelt Leger. Und Lindemann findet sogar: "Viele Casefilme versuchen so zu blenden und Wahrheiten zurecht zu rücken, dass man sich als Juror vorgeführt fühlt."
Wohltuend seien dann die Cases, die auf großen Kunden wirklich gute Ideen produzieren. Vor allem international sei zu beobachten, dass auch die großen Marken häufig und regelmäßig als Absender auftauchen. Bei den Deutschen ist das noch etwas weniger. Hier dominieren viele Arbeiten für gemeinnützige Organisationen.