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Deutschlandfunk schafft Staumeldungen ab
"Für die meisten Hörer überflüssig geworden": Die Ausstrahlung von Verkehrsnachrichten wird ab Februar eingestellt - stattdessen will der öffentlich-rechtliche Sender das Nachrichtenangebot ausbauen.

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Nervig oder nützlich? An Staumeldungen im Radio scheiden sich die Geister. Wie der Branchendienst "Medienkorrespondenz" berichtete, hat der Deutschlandfunk jetzt beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen: Ab dem 1. Februar 2020 werden im Programm keine Staumeldungen mehr zu hören sein. Die Ausstrahlung werde eingestellt und stattdessen das Nachrichtenangebot ausgebaut, teilte das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio mit. Damit entspreche man den Wünschen der Mehrheit der Hörerschaft.
Zeit für mehr Nachrichten
Das in den 1970er Jahren innovative Serviceangebot "Verkehrsnachrichten" wäre in den letzten Jahren verstärkt kritisiert und durch die flächendeckende Verfügbarkeit mobiler Navigationssysteme für die meisten Hörerinnen und Hörer überflüssig geworden. Durch die bundesweite Ausstrahlung von Deutschlandfunk werden in den maximal zwei Minuten Sendezeit nur ausgewählte Staus aufgezählt - das hätte den Nutzwert deutlich beeinträchtigt. Deutschlandradio beruft sich auch auf eine Befragung von mehr als 5000 Hörern im Sommer 2019, wonach 68,7 Prozent die Verkehrsnachrichten im Deutschlandfunk für "nicht wichtig" oder "weniger wichtig" hielten. Mit dem Wegfall der Staumeldungen wird den Angaben zufolge die eingesparte Zeit für mehr Nachrichten genutzt. An einem durchschnittlichen Werktag sollen so rund 30 Minuten mehr Zeit dafür zusammenkommen. (dpa)