
Getränkemarketing :
Diageo stoppt "ineffektive" Werbung und Promotions
Die Schließung von Bars und Restaurants in wichtigen Absatzmärkten hat massive Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf des Konzerns. Die Marketingaktivitäten werden deshalb zurückgefahren.

Foto: Unternehmen
Der britische Getränkeriese Diageo beendet sämtliche Werbe- und Promotionsaktivitäten, die angesichts der "gegenwärtigen Lebensumstände nicht effektiv sind". Dies geht aus einer aktuellen Börsenmitteilung des Londoner Unternehmens hervor. Welche Maßnahmen in welchen Ländern damit konkret gemeint sind, wird in dem Statement allerdings nicht weiter ausgeführt.
"Die umfassenden Einschränkungen, die im März von den Regierungen überall in der Welt erlassen wurden, darunter die Schließung von Bars und Restaurants, haben einen immensen Effekt auf unsere Geschäftsentwicklung", heißt es weiter in der Unternehmensmitteilung. Angesichts der Ungewissheit über die Schwere und Dauer der Krise sowie die Auswirkungen auf zahlreiche Märkte könne Diageo derzeit auch keine Prognose über den weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr abgeben.
In Nordamerika macht der Spirituosen-Verkauf über Bars und Restaurants etwa 20 Prozent des Landesumsatzes aus, in Europa durchschnittlich sogar 50 Prozent, wobei sich allerdings der Anteil in den verschiedenen europäischen Märkten stark unterscheidet. In Indien und Nigeria musste das Unternehmen zudem die Produktionsstätten schließen. Zum Diageo-Markenportfolio gehören unter anderem Johnnie Walker, Smirnoff, Baileys und Guinness.
Wie der Konzern weiter mitteilt, spendet er Alkohol zur Produktion von acht Millionen Flaschen Hand-Desinfektionsmittel für Krankenhaus-Mitarbeiter. Darüber hinaus habe er einen Fonds aufgelegt, um Mitarbeiter von Bars und Restaurants finanziell zu unterstützen.
Wie berichtet, hatte Diageo erst vor Kurzem seinen weltweiten Mediaetat für fast alle Schlüsselmärkte an die Omnicom Media Group unter Federführung der Agentur PHD vergeben.