
Dicke Luft bei der Westfälischen Rundschau
Jung, weiblich, umstritten: Bei der "Westfälischen Rundschau" hängt der Haussegen schief. Die junge Chefredakteurin Kathrin Lenzer wird von Teilen der Redaktion lautstark kritisiert.
Jung, weiblich, umstritten: Beim Dortmunder Traditionsblatt "Westfälische Rundschau" hängt der Haussegen schief. Die junge Chefredakteurin Kathrin Lenzer - derzeit die einzige Frau an der Spitze einer großen Regionalzeitung - wird von Teilen der Redaktion lautstark kritisiert. Sie sei zu schroff, ihr fehle es an politischem Profil und sie schreibe keine Leitartikel, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Der Konflikt war programmiert: Die Essener WAZ-Gruppe hat die 36-jährige ehemalige Adenauer-Stiftung-Stipendiatin Lenzer zum traditionell SPD-nahen Traditionsblatt geschickt, um es zu modernisieren. Sie gilt vielen als verlängerter Arm des ebenfalls konservativen "WAZ"-Chefredakteurs Ulrich Reitz. Lenzer versucht, die Zeitung für junge Leser attraktiver zu machen, unter anderem durch Leserfotos und prominent platzierte Leserbriefe.